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Politik

Wieder Deutscher in der Türkei verhaftet?

13. April 2018

Dabei soll es sich um den Deutsch-Türken Adil Demirci handeln, der in Köln wohnt und für eine linke Agentur arbeitet. Bekannt machte dies die Journalistin Mesale Tolu, die selbst auf einen Prozess in der Türkei wartet.

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Polizisten in Ankara (Foto: picture-alliance/AP Photo/B. Ozbilici)
Türkische Polizisten im EinsatzBild: picture-alliance/AP Photo/B. Ozbilici

In der Türkei soll ein weiterer deutscher Staatsbürger festgenommen worden sein. Die bis Dezember in der Türkei inhaftierte Journalistin Mesale Tolu schreibt auf Twitter, Adil Demirci "ist sowohl türkischer als auch deutscher Staatsbürger und war nur zum Urlaub in der Türkei". Aus dem Auswärtigen Amt hieß es: "Wir gehen derzeit von einer Festnahme Adil Demircis aus. Eine Bestätigung der türkischen Behörden über eine Festnahme steht aber noch aus."

Das Auswärtige Amt machte allerdings keine Angaben dazu, welche Staatsbürgerschaften Demirci besitzt. Aus dem Ministerium hieß es weiter: "Das Generalkonsulat versucht, mit Herrn Demirci in Kontakt zu treten, um ihn konsularisch betreuen zu können. Das Generalkonsulat steht mit der Familie und den türkischen Behörden in Kontakt."

Tolu teilte auf Twitter weiter mit, Demirci gehöre zu drei Mitarbeitern der linken Agentur Etha, die in der Nacht zu Freitag in Istanbul festgenommen worden seien. Aus Demircis Umfeld hieß es, der Betroffene lebe in Köln und sei Sozialwissenschaftler. Er wäre eigentlich am Samstag zurück nach Deutschland gereist. Demirci habe frei aus Deutschland für die Etha berichtet. Auf der Internsetseite des Jugendmigrationsdienstes in Remscheid im Bergischen Land wird Demirci als Kontaktperson geführt.

Die deutsche Journalistin Mesale Tolu (Foto: picture-alliance/AP/L. Pitarakis)
Die deutsche Journalistin Mesale Tolu Bild: picture-alliance/AP/L. Pitarakis

Auch Tolu arbeitete für die Etha. Die Journalistin war eine von mehreren deutschen Inhaftierten in der Türkei. Ende April 2017 war sie bei einer Razzia in ihrer Wohnung in Istanbul festgenommen worden und saß seit Anfang Mai in Untersuchungshaft. Ihr werden von der Türkei Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Im Dezember wurde sie entlassen. Die deutsche Staatsbürgerin darf die Türkei nicht verlassen. Der Prozess gegen die gebürtige Ulmerin beginnt am 26. April in Istanbul. 

sti/kle (dpa, Twitter)