1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

USA zittern um das dritte "A"

12. September 2012

Die Ratingagentur Moody's droht, den USA die Topbonität "Triple-A" abzuerkennen. Das passiert nicht zum ersten Mal und Moody's ist auch nicht die einzige Agentur, die die USA kritisch sieht.

https://p.dw.com/p/1677v
Ein-Dollar-Schein auf US-Fahne mit Rissen, Staatsverschuldung der USA
Symbolbild Staatsverschuldung der USABild: picture-alliance/chromorange

Bereits 2011 hat die Ratingagentur Moody's, eine der drei großen Agenturen weltweit, den USA gedroht, ihnen die höchste Bonitäts-Einstufung zu entziehen. Moody's hatte es bei der Bewertung "Aaa" gelassen, den Ausblick aber auf "negativ" gestellt. Am Dienstag kündigte die Agentur an, das Triple-A tatsächlich zu entziehen, sollte die Regierung keinen Haushalt für 2013 vorlegen, der zu einer Reduzierung der amerikanischen Staatsschulden führt.

Sollten sich die beiden amerikanischen Parteien, die Demokraten und die Republikaner, nicht noch in diesem Jahr auf einen Haushalt für 2013 einigen, steht die größte Wirtschaftsmacht der Welt am 2. Januar an einer sogenannten fiskalischen Klippe. Dann träten automatisch Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in Kraft, die, davon gehen die meisten Ökonomen aus, die USA in eine Rezession stürzen würden.

Die letzte Warnung

Neben Moody's haben auch die zwei anderen großen Ratingagenturen die Spitzen-Bewertung der USA bereits in Frage gestellt. Fitch hat wie Moody's eine Warnung ausgesprochen und Standard&Poor's sogar gehandelt: Sie haben den USA die Top-Bonität bereits abgesprochen. Bislang hatte das die Kreditaufnahme der USA nicht verteuert, das könnte sich aber ändern, wenn Moody's seine Warnung wahrmacht.

Die Chancen, sich auf einen Staatshaushalt zu einigen, werden unterschiedlich beurteilt. Der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Harry Reid, sagte, er sei zuversichtlich, dass dies gelinge. John Boehner, der republikanische Präsident des Repräsentantenhauses, geht dagegen davon aus, dass es zu einer Herabstufung kommt. Er glaube nicht, dass es eine Einigung im Haushaltsstreit geben kann. Es wird damit gerechnet, dass Verhandlungen über den Haushalt 2013 erst im November beginnen werden, wenn ein neuer Präsident gewählt worden ist.

dk/ul (rtr, dapd)