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USA verschärfen Vorschriften für Kernkraftwerke

10. März 2012

Unmittelbar vor dem ersten Jahrestag der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima sind in den USA die Sicherheitsvorschriften für Kernkraftwerke verschärft worden.

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US-Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die US-Atomaufsichtsbehörde NRC wies alle Betreiber von Kernkraftwerken an, jeden Reaktor mit genügend Sicherheitsausrüstung auszustatten und diese auch ausreichend zu schützen. Damit soll erreicht werden, dass bei mehreren Notfällen gleuchzeitig in jedem Teil einer Anlage Helfer schnell und gut ausgerüstet einschreiten können.

Die Betreiber wurden darüber hinaus aufgefordert, bei Siedewasserreaktoren die Lüftungssysteme zu verbessern und die Pegelstände in den Abklingbecken besser zu kontrollieren. Um die neuen Notfallvorschriften umzusetzen, haben die Energieversorger bis Ende 2016 Zeit. Der NRC-Vorsitzende Gregory Jaczko sprach von einem "bedeutenden Schritt nach vorn" in der Ära nach Fukushima.

Mehr als hundert Atommeiler

In den USA sind mehr als hundert Atomreaktoren in Betrieb. Im Februar hatte die Aufsichtsbehörde erstmals seit dem schweren Unfall im Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg 1979 den Bau eines neuen Kernkraftwerks genehmigt. US-Präsident Barack Obama ist auch nach der Katastrophe in Japan ein Verfechter der Nutzung der Kernenergie. Er will so unter anderem die Abhängigkeit der USA von Ölimporten verhindern.

Raus aus der Atomenergie - ein Jahr Energiewende in Deutschland

Am 11. März 2011 war das japanische Atomkraftwerk Fukushima durch ein schweres Erdbeben und einen nachfolgenden Tsunami massiv beschädigt worden. In drei der Reaktoren kam es zu Kernschmelzen. Große Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt. Zehntausende Bewohner mussten die Katastrophenregion verlassen. Durch die Erdbeben-Tsunami- Katastrophe kamen an der japanischen Pazifikküste fast 20.000 Menschen ums Leben. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 9,0. Die Flutwellen des Tsunami türmten sich mehr als zwölf Meter hoch.

In Deutschland leitete die Bundesregierung unter dem Eindruck der Katastrophe in einer Kehrtwende ihrer bisherigen Politik einen beschleunigten Atomausstieg ein. Acht von 17 Kernkraftwerken sind bereits abgeschaltet. Bis 2022 soll der letzte Reaktor vom Netz gehen. Aus Anlass des ersten Jahrestages des Fukushima-Unglücks haben Kernkraftgegner in Deutschland für Sonntag zu Demonstrationen aufgerufen.

wl/sti (doa,dapd,rtr,afp)