FAA verbietet Virgin-Galactic-Starts
3. September 2021Es ist ein herber Rückschlag für den erfolgsverwöhnten Richard Branson. Das Weltraumunternehmen des Milliardärs, Virgin Galactic, hatte am 11. Juli als erstes einen "weltraumtouristischen" Testflug ins All durchgeführt. Branson selbst war mit an Bord, als es zu einem Vorfall kam, der jetzt zum Startverbot für den Weltraumflieger Space Ship Two führte.
Warnleuchten ignoriert
Es war bekannt geworden, dass der Raumflieger bei dem Testflug vom geplanten Kurs abgekommen war. Laut einem Bericht des Magazins "New Yorker" gingen während des Flugs zunächst eine orangefarbene und dann eine rote Warnleuchte an. Demnach war der Aufstiegswinkel des Fliegers nicht steil genug.
Die Piloten brachen die Mission aber nicht ab sondern versuchten, eine Korrektur vorzunehmen. Letztlich landete der Flieger sicher auf dem Virgin-Galactic-Flughafen Spaceport America in der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico.
Wenig Spielraum im Weltraum
Die FAA bestätigte, dass der Flieger bei der Rückkehr zur Erde vom genehmigten Kurs abgekommen war. "Die Untersuchung dauert an." Virgin Galactic teilte mit, man arbeite "eng" mit der FAA zusammen, um eine gründliche Untersuchung eine schnelle Lösung der Angelegenheit zu ermöglichen.
Für kommerzielle Raumflüge wird jeweils nur ein sehr eng begrenzter Teil des Luftraums freigegeben, um zum einen Kollisionen mit Flugzeugen zu vermeiden und zum anderen sicherzustellen, dass im Falle einer Katastrophe kein dichtbesiedeltes Gebiet von Trümmerteilen getroffen wird.
Branson hatte sich mit dem Flug einen Lebenstraum erfüllt - und zugleich seinen Rivalen Jeff Bezos geschlagen, der neun Tage später an Bord einer Rakete seines privaten Raumfahrtunternehmens Blue Origin ins All flog. Virgin Galactic plante für dieses Jahr noch zwei weitere Flüge, bevor Anfang 2022 das Geschäft mit zahlenden Passagieren beginnen sollte.
mak/gri (afp, rtre, ape)