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Unternehmer verlieren Vertrauen in die USA

28. August 2018

Die US-amerikanische Handelskammer in Deutschland (AmCham) hat eine Umfrage veröffentlicht, die belegt: Das Vertrauen deutscher Unternehmer in die USA und in die Zukunft des transatlantischen Handels schwindet.

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AmCham Logo Amerikanischen Handelskammer in Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa/I.Kjer

Der Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union dämpft einer Umfrage zufolge die Attraktivität der weltweit führenden Volkswirtschaft für deutsche Unternehmen. Zwei Fünftel der hiesigen Firmen beurteilten die USA weniger günstig als vor Beginn des Streits, teilte die deutsch-amerikanische Handelskammer am Dienstag zu einer Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen mit.

Während die USA für 42 Prozent der deutschen Unternehmen seit dem Handelskonflikt weniger attraktiv geworden sind, sagten das laut AmCham nur 20 Prozent der US-Unternehmen mit Blick auf den Standort Deutschland. Gleichzeitig schätzen 82 Prozent aller Unternehmer die täglichen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und den USA als stark oder sehr stark ein.

Frank Sportolari, Präsident der AmCham, sagte dazu: "Die Ergebnisse belegen einerseits, wie eng und belastbar die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland sind. Gleichzeitig ist die Umfrage ein Warnsignal: Unternehmen brauchen Verlässlichkeit, Transparenz und vor allem einen Fahrplan zur Beilegung des Handelskonfliktes zwischen der EU und den USA."

Einen Durchbruch erwartet nur wenige

Der Streit zwischen den USA und der EU belaste die Investitionspläne der Firmen, wenngleich die Mehrheit an den Plänen festhalte. Aber 18 Prozent der deutschen Betriebe und sechs Prozent der US-Firmen erklärten, dass sie ihre Ausgabenpläne seit Beginn des Handelskonflikts zurückgefahren hätten.

Die Chancen auf eine rasche Beilegung des Streits schätzen sie zudem zurückhaltend ein: Insgesamt 71 Prozent gaben an, sie glaubten nicht, dass das jüngste Treffen von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker mit US-Präsident Donald Trump einen Durchbruch gebracht habe. Dabei war vereinbart worden, vorerst auf Sonderzölle auf Auto-Importe zu verzichten und Verhandlungen zum Abbau von Handelsbarrieren aufzunehmen.

Die deutsch-amerikanische Handelskammer hat nach eigenen Angaben etwa 3000 Mitglieder. Sie sieht sich als "Stimme der transatlantischen Wirtschaft und fördert die globalen Handelsbeziehungen, die auf dem starken Fundament der amerikanisch-deutschen Partnerschaft stehen".

dk/hb (Reuters, AmCham)