Unser Gast vom 20.07.2008
19. August 2008Minh-Khai ist mit Ihrem vietnamesischen Familienhintergrund eine Mittlerin zwischen den Welten und inzwischen eine gefragte Schauspielerin im deutschen Fernsehen. Sie repräsentiert ein junges, multikulturelles und aufgeschlossenes Deutschland jenseits der typisch deutschen Klischees.
Minh-Khai Phan-Thi wurde am 19. Februar 1974 in Darmstadt geboren und hat dort die ersten 10 Jahre gelebt. Anschließend zog die Familie nach München um, weil der Vater dort eine Stelle bekam.
Die Tochter vietnamesischer Einwanderer machte 1993 Abitur und begann ein Jahr später ihre Karriere als Moderatorin beim deutschen Sender Kabel 1 (Jugendmagazin "Hugo"). Anschließend arbeite sie beim Musiksender VIVA. 1999 beendete sie ihre Arbeit als Moderatorin, um sich verstärkt der Schauspielerei zu widmen.
Ihr Schauspieldebüt gab sie 1997 in dem Fernsehfilm "Jagdsaison". Seit 2003 ermittelt Minh-Khai Phan-Thi als erste deutsch-asiatische Kommissarin in der ZDF-Krimireihe "Nachtschicht."
Die Eltern kamen als Intellektuelle während des Vietnam-Krieges 1969 nach Deutschland und haben hier studiert. Obwohl in Deutschland geboren und aufgewachsen, hat Minh-Khai Phan-Thi immer auch an ihren vietnamesischen Wurzeln festgehalten. Sie sieht sich als "Produkt der Integration". Im Laufe ihres Lebens habe sie gelernt, nicht zwischen, sondern mit den Kulturen zu leben. So verwirklichte sie im Januar 2003 ihr Herzensprojekt: den Dokumentarfilm "Mein Vietnam – Land und kein Krieg", eine Schilderung der aktuellen Situation ihrer zweiten Heimat. Auf der Grundlage des Film schreibt sie auch das Buch "Zu Hause sein – Mein Leben in Deutschland und Vietnam", das im Herbst 2007 erschienen ist.
Sie wurde katholisch erzogen und ist jetzt Buddhistin.
Minh-Khai Phan-Thi lebt mit ihrem Lebensgefährten Max Timm in Berlin. Seit 2005 haben die beiden einen Sohn namens Kalani. Doch Minh-Khai hat das Projekt zweites Kind fest im Blick, wie sie sagt.