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UNCTAD verbessert Wachstumsaussichten

18. März 2021

Große Konjunkturpakete und eine schnell wachsende US-Wirtschaft - die globalen Aussichten sind laut der UN-Organisation für Handel und Entwicklung besser als gedacht. Allerdings nicht überall auf der Welt.

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Hamburg, Hafen | HHLA Logistics Container Terminal Tollerort am Hamburger Hafen
Bild: H. Blossey/picture-alliance

Wegen der Billionen schweren Konjunkturpakete in vielen Ländern geht die Organisation für Handel und Entwicklung der Vereinten Nationen für 2021 von einem Wachstum von 4,7 Prozent aus. Vor sechs Monaten war sie da noch weniger optimistisch und hatte das mögliche Wachstum mit 4,3 Prozent angegeben.

Zugpferd der schnelleren Erholung sei die US-Wirtschaft. Die soll in diesem Jahr schneller wachsen als erwartet. Trotz der positiven Ausblicke liege die Weltwirtschaft Ende dieses Jahres noch mehr als zehn Billionen Dollar unter dem Niveau, das ohne Coronavirus-Pandemie erreicht worden wäre, schreibt das Sekretariat der UNCTAD. Zehn Billionen Dollar sind rund zweimal das Bruttoinlandsprodukt von Japan, der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Symbobild Made in China 2025
China erholt sich besonders schnell Bild: Reuters/Stringer

Auch die Weltbank war im Januar von vier Prozent ausgegangen, während der Internationale Währungsfonds die Wachstumsaussichten bei 5,5 Prozent in diesem Jahr sieht. Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD hatte früher in diesem Jahr die Aussichten von 4,2 auf 5,7 Prozent globales Wachstum nach oben korrigiert.

Fragezeichen in Entwicklungsländern

Die wirtschaftlichen Aktivitäten seien seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr so eingebrochen. Am härtesten seien Entwicklungsländer betroffen. Die wirtschaftliche Erholung habe bereits im 3. Quartal 2020 begonnen und werde sich dieses Jahr fortsetzen, allerdings je nach Region unterschiedlich stark, berichtete das UNCTAD-Sekretariat in der Analyse. 

In China beispielsweise geht die Organisation von einem Ziel von acht Prozent Wachstum aus, während die Regierung in Peking das Ziel von sechs Prozent anvisiert. China könne schnell auf weitere Ausbrüche reagieren, schreibt die Organisation. 

Nigeria Lagos | Arbeiter auf einer Baustellen | Wirtschaft
In Entwicklungsländern haben Lockdowns und Bewegungseinschränkungen die Wirtschaft hart getroffenBild: Olukayode Jaiyeola/NurPhoto/picture-alliance

Gerade in Entwicklungsländern gebe es Anzeichen für eine Rückkehr zu Sparpolitik - das sei nach der tiefen Rezession töricht. Außerdem bestehe kaum Aussicht, dass besonders betroffene Länder jetzt gestärkt werden, um für künftige Schocks besser gewappnet zu sein. Dafür werde zu wenig getan, und Probleme wie Ungleichheit, Verschuldung und mangelnde Investitionen blieben bestehen. ″Ohne einen Kurswechsel werden eine unausgewogene Konjunkturerholung, Anfälligkeit und bleibende wirtschaftliche Unsicherheit für viele Länder zur neuen Normalität″, schreibt das Sekretariat.

Selbst ein kleiner Abschwung der wirtschaftlichen Aktivität könnte nun verheerend sein, so die Organisation. So sei es sehr schwer vorhersehbar, wie sich weitere Einschränkungen auf Länder wie die Philippinen und Malaysia auswirken.

Die 1964 in Genf gegründete UNCTAD setzt sich in den Vereinten Nationen besonders für die Belange der Länder mit kleinen und mittleren Einkommen ein,

nm/hb (dpa,rtr, UNCTAD)