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UN verstärken Truppen in Elfenbeinküste

20. Januar 2011

Die Vereinten Nationen machen im Konflikt um die Macht in der Elfenbeinküste ernst +++ Die Zustände in anderen Maghreb-Ländern ähneln denen in Tunesien +++ Erster Welt-Armutsgipfel zieht Bilanz zu Millenniumszielen

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UN-Fahrzeug in Abidjan (Foto: ap)
UN-Soldaten in AbidjanBild: AP

Die Vereinten Nationen zeigen Härte gegen den abgewählten Präsidenten der Elfenbeinküste und seine Anhänger. Der Sicherheitsrat beschloss am Mittwoch eine deutliche Verstärkung der UN-Truppen in dem westafrikanischen Krisenland. Die schon mehr als 9000 Soldaten, Polizisten und Zivilangestellten sollen noch einmal um 2000 Infanteristen aufgestockt werden. Auftrag der Soldaten ist es, Zivilisten zu schützen. Ein willkommener Nebeneffekt ist, dass so der Druck auf Präsident Laurent Gbagbo verstärkt wird. Der 65-Jährige weigert sich seit Wochen, trotz Wahlniederlage den Präsidentensitz in Abidjan zu räumen und die Macht an den Wahlsieger Alassane Ouattara abzugeben.

Nach der Jasmin-Revolution

Das Jahr 2011 hat für mehrere arabische Herrscher eher schlecht begonnen. Den Tunesiern ist es gelungen, Diktator Ben Ali aus dem Land zu jagen. Und - angesichts der Lage in Tunesien - dürfte auch anderen Machthabern in der Region Angest und Bange werden. Auch in Jordanien, Ägypten, Algerien und Marokko ist die Jugend frustriert. Und die Stimmen derer, die gegen ihr Regime aufbegehren, sind nicht mehr zum Schweigen zu bringen. Viele junge Leute aus dem Maghreb fragen sich: "Warum sollte das, was in Tunesien geschieht, nicht auch bei uns möglich sein?"

Millenniumsziele verfehlt

Hintergrund: Hochrangige Politiker, UN-Experten, Forscher und Ökonomen haben auf dem Ersten Welt-Armutsgipfel in Johannesburg Bilanz zu den Millenniumszielen gezogen. Ihr Fazit: Sie sind bis 2015 de facto nicht mehr erreichbar - weder konnte die Armut entscheidend reduziert werden noch die Kinder- und Müttersterblichkeit. Und dennoch gibt es Fortschritte und zu dem kollektiven Bekenntnis der Millenniumsziele keine Alternative. In einer Johannesburger Erklärung fordert der Gipfel, bereits jetzt aus den Fehlern zu lernen und einen nachgebesserten Nachfolge-Vertrag ab 2015 zu formulieren. Der Gipfel, eine Initiative der Brooks Foundation und der Universität Manchester, soll fortan jährlich, immer kurz vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos stattfinden.

Redaktion: Klaudia Pape