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Mehr Flüchtlinge nach Deutschland

24. April 2015

Die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands ist einer Umfrage zufolge für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen. Aber auch die australische Praxis der rigorosen Seeblockaden hat hierzulande Anhänger.

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Asylbewerber in einem Flüchtlingsheim (Foto: picture-alliance/dpa/Oliver Mehlis)
Bild: picture-alliance/dpa/Oliver Mehlis

Befragt hatte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap kurz nach der Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer am vergangenen Wochenende. Ein Flüchtlingsschiff war gekentert, etwa 800 Menschen ertranken. Anschließend entbrannte eine neue Debatte über die EU-Flüchtlingspolitik.

Laut der Umfrage, die im Auftrag des ARD-"Morgenmagazins" erhoben wurde, sind 50 Prozent der Deutschen für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen. 44 Prozent sind dagegen, weitere Flüchtlinge ins Land zu lassen. Die größten Meinungsunterschiede in dieser Frage gibt es bei den Anhängern der Grünen und der Alternative für Deutschland (AfD): 74 Prozent der Grünenanhänger können sich mehr Flüchtlinge vorstellen, so das Ergebnis der Umfrage. Bei den AfD-Anhängern haben sich 82 Prozent dagegen ausgesprochen.

Keine Flüchtlingspolitik nach australischem Vorbild

Die große Mehrheit (81 Prozent) befürwortet der Umfrage zufolge ein verstärktes finanzielles Engagement Deutschlands, um die Situation in den Heimatländern der Flüchtlinge zu verbessern. Den Vorschlag, legale Möglichkeiten zur Einwanderung nach Europa zu schaffen, unterstützen demnach 70 Prozent der Befragten. Jeder Vierte (27 Prozent) lehnt diese Idee ab.

Die EU hat auf ihrem Sondergipfel in Brüssel am Donnerstag mehr Geld für Rettungsschiffe beschlossen. Damit dürften die Politiker auf Zustimmung bei den Deutschen stoßen: Denn in der Umfrage haben sich 62 Prozent für diesen Vorschlag ausgesprochen, ein Drittel (34 Prozent) halten dies für falsch. Dazu passt auch das Umfrageergebnis hinsichtlich der australischen Praxis, mit einer rigorosen Seeblockade, Flüchtlinge von der Einreise abzuhalten: Zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) lehnten dies ab, nur 32 Prozent finden diese Maßnahmen richtig.

Infratest dimap hatte die Daten am Montag und Dienstag (20./21.04.2015) erhoben und dafür 1000 Bundesbürger befragt.

fab/chr (dpa/epd)