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Gesellschaft

Uhren wurden auf Winterzeit zurückgestellt

25. Oktober 2020

In der Nacht zum Sonntag ist in Deutschland die Sommerzeit zu Ende gegangen. Um drei Uhr wurden die Uhren um eine Stunde von der mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) auf die mitteleuropäische Zeit (MEZ) zurückgestellt.

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EU Zeitumstellung
Bild: picture-alliance/dpa/U. Baumgarten

Die Nacht verlängert sich damit um eine Stunde, so dass viele Menschen länger schlafen können. Nach der Umstellung auf die Winterzeit wird es morgens wieder früher hell und dafür abends eher dunkel. Das Signal für die automatische Umstellung der Uhren in Deutschland geht von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig aus. "Wir sind vorbereitet, die nötigen Systeme sind eingestellt", sagte Andreas Bauch von der PTB im Vorfeld der Umstellung. Die Behörde ist für die Verbreitung der gesetzlichen Zeit in Deutschland zuständig. Experten des Instituts sorgen dafür, dass über einen Langwellensender mit Namen DCF77 in Mainflingen bei Frankfurt/Main Funkuhren, Bahnhofsuhren und viele Uhren der Industrie mit dem Signal versorgt werden. Am 28. März 2021 werden die Zeiger wieder um eine Stunde vorgedreht.

Die Sommerzeit wurde 1980 in Deutschland eingeführt. Hauptziel der Zeitumstellung ist die bessere Ausnutzung der Tageshelligkeit. Das Vorstellen der Uhr im Frühjahr sollte zum Energiesparen in der hellen Jahreszeit beitragen, was allerdings unter dem Strich kaum Effekte hat. Zudem macht der Wechsel zwischen Normal- und Sommerzeit manchen Menschen körperlich zu schaffen. Viele befürworten ein Ende der Zeitumstellung.

EU-Mitglieder sind uneins

Im nächsten Jahr sollte die Zeitumstellung eigentlich abgeschafft werden, so zumindest beschloss es das Europäische Parlament 2019. Dass es dazu kommt, ist aber mehr als fraglich - ein schnelles Ende der halbjährlichen Zeitumstellung auf europäischer Ebene ist derzeit nicht in Sicht, weil es keine ausreichende Mehrheit unter den 27 Mitgliedstaaten gibt, welche Zeit künftig gelten soll. Ein Flickenteppich verschiedener Zeitzonen unter Nachbarstaaten sollte vermieden werden. Es fehle derzeit eine europaweite Folgenabschätzung, hieß es dazu kürzlich von der Bundesregierung.

Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde es im Westen des Kontinents im Winter sehr spät hell werden. Bei einer ständigen Winterzeit würde die Sonne im Sommer im Osten sehr früh aufgehen. Nach einer Umfrage der Kaufmännischen Krankenkasse leiden vor allem Familien darunter, wenn am Wochenende die Uhren wieder umgestellt werden. Kinder müssten sich an neue Schlafenszeiten gewöhnen. Bei einer Forsa-Umfrage im vergangenen Jahr gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, ihr Nachwuchs habe dadurch Einschlafprobleme und sei gereizter oder müder als gewöhnlich.

kle/ack (dpa, afp)