U-Boot und Brücke
13. Juni 2007"Summer Exhibition" in London
Ein überdimensionales Gemälde von David Hockney, ein nicht weniger monumentales Werk von Anselm Kiefer und ein Extra-Raum für deutsche Gegenwarts-Bildhauer stehen im Mittelpunkt der diesjährigen "Summer Exhibition" in der Royal Academy in London (bis 19. August). Hockneys Werk "Bigger Trees Near Warter", ein beeindruckend realistisches Gemälde aus der nordenglischen Heimat des Malers, nimmt mit einem Umfang von 12 mal 4,5 Metern eine Wand im größten Ausstellungsraum ein. Der deutsche Maler Anselm Kiefer, Ehrenmitglied der Royal Academy, liefert mit seinem aus gemischten Materialen hergestellten größten Einzelgemälde einen weiteren Höhepunkt. Das Werk mit dem lateinischen Titel "Aperiat Terra at Germinet Salvatorem" enthält die verrosteten Reste eines U-Boots sowie Äste eines Baumes vor dem Hintergrund einer auf getrocknetem Ton gemalten Wiese voller Blumen.
"Brücke"-Künstler in Wien
Viele Arbeiten der deutschen Expressionisten, die sich 1905 zur Gruppe "Die Brücke" zusammen schlossen, wurden von den Nazis als "entartete Kunst" gebrandmarkt und nicht selten zerstört. Unter dem Titel "Expressiv! Die Künstler der Brücke" zeigt die Wiener "Albertina" bis zum 26. August 260 Werke jener rund 900 Arbeiten, die der Sammler Hermann Gerlinger unter anderem von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Fritz Bleyl zusammengetragen hat. Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder ordnete dafür die Werke nicht nach den jeweiligen Künstlerpersönlichkeiten, sondern streng chronologisch, so dass jeder Ausstellungsraum praktisch einen in sich geschlossenen Stil zeigt und die Entwicklung der Gruppe verdeutlicht.
Le Corbusier als Maler
Die Architektur hat ihn berühmt gemacht, doch Le Corbusier (1887-1965) war auch ein leidenschaftlicher Maler. Einen Überblick über das vom Kubismus inspirierte Werk des aus der französischen Schweiz stammenden Baumeisters zeigt noch bis zum 3. September das Königin-Sofía-Museum in Madrid. Neben Gemälden und Wandteppichen, die den Einfluss von Künstlern wie Pablo Picasso, Georges Braque oder Juan Gris widerspiegeln, sind auch Skulpturen, Zeichnungen und Emaille-Arbeiten sowie Möbel zu sehen. Die rund 160 Exponate stammen aus der Sammlung und dem als Centre Le Corbusier bekannten Privatmuseum der Mäzenin Heidi Weber in Zürich.
Fotos aus Romy Schneiders "Sissi"-Zeit
Zum 25. Todestag von Romy Schneider zeigt das Wiener Hofmobiliendepot unter dem Titel "Hommage an die Jugend" eine Serie von bisher weitgehend unveröffentlichten Fotos der Schauspielerin aus den frühen Jahren ihres Filmschaffens. Die 82 Schwarz-Weiß-Fotos stammen von dem deutschen Fotografen und Kameramann Franz Xaver Lederle ("Derrick") und entstanden zwischen 1956 und 1958. Lederle lernte Schneider während der Dreharbeiten zu dem Film "Kitty und die große Welt" kennen. Beide waren längere Zeit eng befreundet. Die Ausstellung geht bis zum 23. September.
Royal Festival Hall in London in neuem Gewand
Mit einem Festival aus Musik, Tanz und Unterhaltung ist in London nach zweijähriger Restaurierung die Royal Festival Hall am Ufer der Themse wieder eröffnet worden. Die Festival Hall, ein modernistisches Gebäude aus dem Jahr 1951, wurde für umgerechnet 172 Millionen Euro saniert. Während das Äußere der Konzerthalle unverändert erhalten blieb, wurde hinter den Fassaden kräftig modernisiert. Nicht nur das Auditorium mit seinen 2788 Sitzen wurde erneuert, auch bei der Verbesserung von Akustik und Komfort wurde nicht gespart. So können Besucher künftig in Konzertpausen das Themse-Panorama auch unter freiem Himmel auf einer Dachterrasse genießen.