TV-Duelle international
4. September 2005
USA: Das Mutterland der TV-Duelle
In den USA flimmerte das erste Duell zwischen Präsidentschaftskandidaten am 26. September 1960 über die Bildschirme. Es traten an: der demokratische Senator John F. Kennedy und US-Vizepräsident Richard M. Nixon. Das erste von vier Treffen fand in einem Fernsehstudio in Chicago statt und konzentrierte sich auf innenpolitische Themen.
Zum ersten Mal wurde dabei die Macht des Fernsehens im Wahlkampf deutlich: Der telegene und sonnengebräunte Kennedy kam bei den Zuschauer viel besser an als sein Gegenspieler. Der war ungeschminkt, blass und schlecht rasiert erschienen und war noch angeschlagen von einer Grippe. Die Wahl im November war eine der spannendsten in der amerikanischen Geschichte. Am Ende machte der Fernsehstar Kennedy das Rennen. Er erhielt 49,7 Prozent der Stimmen, während der Republikaner Nixon mit 49,6 Prozent den Kürzeren zog und noch acht Jahre auf die Präsidentschaft warten musste.
Bushs Beule
Rund 32 Jahre nach dem ersten Duell beging US-Präsident George Bush einen schwerwiegenden Fehler, der ihm möglicherweise wichtige Stimmen kostete. Während der Debatte mit seinem demokratischen Herausforderer Bill Clinton und dem parteilosen Ross Perot zeigte die Kamera den Präsidenten, wie er auf seine Armbanduhr blickte. Viele Zuschauer interpretierten dies als Geste, dass Bush eigentlich am liebsten woanders gewesen wäre.
Beim jüngsten Fernsehduell zu den Präsidentschaftswahlen 2004 kam Bushs Sohn George W. in die Bredouille. Auf Fernsehbildern von der Debatte mit dem Rivalen John Kerry in Miami schienen viele einen harten Gegenstand unter dem Jackett des Präsidenten zwischen seinen Schulterblättern zu erkennen. Danach kursierte das Gerücht, Bush hätte einen Radioempfänger unter seiner Kleidung versteckt, über den er mit Antworten von Mitgliedern seines Wahlkampfteams versorgt werden konnte.
Die These verbreitete sich rasch über Weblogs und stützte sich auf die Tatsache, dass der Präsident während des Duells mehrmals plötzlich aufgehört hatte zu sprechen und mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck geradeaus starrte. Der Schneider des präsidialen Anzugs nahm die Schuld auf sich und entschuldigte den Faltenwurf mit einem schlechten Schnitt. Ernsthafte Probleme bereitete die mysteriöse Beule Bush allerdings nicht, da er im November 2004 wieder ins Weiße Haus gewählt wurde.
(Kyle James)
Klicken Sie sich weiter durch die Welt der TV-Duelle und erfahren Sie, wie in China, Brasilien oder Russland Politik über das Fernsehen inszeniert wird.
China: Im Reich des politischen Monologs
TV-Duelle kennt man im chinesischen Fernsehen nicht. Kein Wunder in einem Land in dem über Politik nicht kontrovers diskutiert werden darf. Fernsehen soll die Massen lediglich unterhalten. Deshalb ist man auch an Sendungs-Formaten aus den Westen, Japan, Hongkong oder Taiwan nur interessiert, wenn sie das Volk unterhalten. "China sucht den Superstar" erreichte zum Beispiel 400 Millionen Zuschauer.
Geht es um Politik, herrscht der Monolog vor. Politische Live-Sendungen sind selten. Gibt es einmal welche, achtet das Propagandaministerium akribisch darauf, dass die Partei durch die Fernsehbilder keinen Imageschaden erleidet. Die Folge sind in der Regel extrem langweilige Übertragungen von politischen Veranstaltungen, auf denen die Akteure Reden vortragen, die keinen Millimeter von der Parteilinie abweichen. Richtige Politik wird hinter verschlossenen Türen gemacht, in Abwesenheit von Fernsehkameras.
Showbewusste Generation
Dennoch lassen sich in Chinas "Fernsehgeschichte" mehrere Highlights ausmachen. Die Geburtsstunde der großen Live-Übertragungen im chinesischen Fernsehen markierte die spektakuläre Gedenkfeier anlässlich des Todes des "großen Revolutionsführers" Maos 1976.
Anfang der 1980er Jahre feierte die so genannte 3. Generation der Parteiführung ihr Debüt vor laufender Kamera. Bei der Pressekonferenz zum Abschluss des 13. Volkskongresses kommentierte der neue Parteichef Zhao Ziyang vor chinesischen und westlichen TV-Journalisten ganz locker und spontan seinen maßgeschnittenen Anzug. Damit war eine neue show-bewusste Generation der Parteiführung geboren. Die währte nicht lange. Live übertragen wurde auch der "politische Tod" von Zhao Ziyang im Jahr 1989: Am Platz des himmlischen Friedens sympathisierte Ziyang mit den in Hungerstreik getretenen Studenten. Millionen Menschen sahen live im Fernsehen wie Ziyang Tränen vergoss. Die Folge ist bekannt: Ziyang wurde entmachtet, bekam Hausarrest. Dieses Jahr ist er gestorben.
Der zornige Li Peng
Zu einem "TV-Duell" der besonderen Art kam es 1989: In einer Live-Talkrunde stand der damalige Ministerpräsident Li Peng den Studentenführern gegenüber. Wuer Kaixi nutzte die Gelegenheit. Im Krankenhaus-Pyjama und mit Atemgerät stellte er provokante Fragen. Die fasste der medienscheue und nicht gerade wortgewandte Li Peng als Majestätsbeleidigung auf, und vor lauter Aufregung hätte er beinah auf den Tisch gehauen. Millionen von Chinesen sahen mit an, wie sich ihr sonst so souverän wirkende Herrscher blamierte. In westlichen Demokratien hätte ein derartiger katastrophaler TV-Auftritt einem Regierungschef das Amt gekostet.
Doch nicht jeder Parteifunktionär ist medienscheu. Zhaos Nachfolger, Jiang Zemin liebte sogar das Fernsehen. Er inszenierte sich gern als Führer mit vielen Talenten und einem unkonventionellem Führungsstil. Mal hörte man Jiang als Tenor im Fernsehen "O Sole Mio" singend, mal sah man ihn auf englisch mit Laura Bush plaudernd oder auf russisch mit Putin scherzend. Jiang leistete sich aber auch einen spektakulären Ausraster: Im Jahr 2000, nach einer Audienz mit dem von Peking für Hongkong eingesetzten Verwaltungschef Tung stellte sich Jiang Zemin den Fragen der Reporter. Eine Hongkonger Reporterin wagte es, Jiang zu fragen, ob Tung nicht nur eine Marionette der Zentralregierung sei. Daraufhin rastete Jiang aus, stürmte auf die zierliche Frau zu und brüllte (auf Englisch, wohlgemerkt): "You are too young, too simple, sometimes naive! I am angry!" In China durfte diese Szene aber nicht ausgestrahlt werden.
Der weinende Jiabao
Im heutigen China haben die Parteifunktionäre erkannt, wie man Fernsehbilder für die eigenen Zwecke nutzen kann. Angesichts der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich, versucht die 4. Generation der Parteiführung mit Hu Jintao als Parteichef und Wen Jiabao als Regierungschef, sich als volksnah zu präsentieren. Der sympathisch wirkende Technokrat Wen Jiabao lässt sich bei der Besichtigung eines Grubenunglücks schon mal weinend zeigen, oder gibt sich gerührt vom Gespräch mit einem bitterarmen Bauer. Das hat seine mediale Wirkung, und wenn es in China so etwas wie eine Liste der Lieblingspolitiker gäbe, stünde Wen Jiabao sicher auf dem 1. Platz. "Unser Ministerpräsident hat wieder geweint", müssen die Medien immer wieder in ihre Aufmacher-Geschichten schreiben.
(Fengbo Wang)
Lesen Sie auf den nächsten Seiten, wie in Brasilien ein TV-Duell einen landesweiten Skandal auslöste, warum in Russland Putin keine Lust auf Fernsehdebatten hat und wie Machthaber in der arabischen Welt der Macht der Medien bedienen.
Brasilien: Lula und das Skandal-Duell
TV-Duelle haben in Brasilien eine lange Geschichte. Sie begann 1989, als der heutige Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zum ersten Mal kandidierte. Nach einer ersten TV-Debatte hatte Lula auf seinen Rivalen Fernando Collor de Mello beträchtlich aufholen können. Wenige Tage vor der Wahl lag Collor in den Umfragen lediglich einen Prozentpunkt vor Lula.
Im zweiten Duell war Collor angeblich Lula überlegen. Dieser Eindruck wurde zumindest in der Berichterstattung des wichtigsten brasilianischen Fernsehkanals Globo TV erweckt. Der sendete einen Tag nach der Debatte – und drei Tage vor der Wahl – einen Zusammenschnitt des Duells, der zum Nachteil Lulas ausfiel. Die klare Absicht dabei war, den Kandidaten der Arbeiterpartei (PT) zu diskreditieren.
In dem sechsminütigen Beitrag zur Hauptnachrichtenzeit um 20 Uhr wurde Collor de Mello als der Allmächtige inszeniert, der das Land vor "der roten Fahne" warnte. Am Ende der Sendung ließ der Moderator verlauten, der Sender habe die Debatte in dieser Form ausgestrahlt, "damit die Demokratie besser ausgeübt" werden konnte.
Die Macht von Globo TV
Collor de Mello gewann die Wahlen schließlich mit einem Vorsprung von fünf Prozentpunkten. Ausgerechnet Collor de Mello, ein junger Politiker, dessen Familie im Bundesstaat Alagoas die dem Globo-Konzern angehörenden Fernsehanstalt seit 1978 kontrollierte.
Globo, das heute viertgrößte TV-Unternehmen der Welt, pflegt übrigens die Tradition der Nähe zur Macht. Der Medienriese unterstützte die Militärdiktatur (1964-1985) und alle darauf folgenden Regierungen. Das so genannte "Collor-Phänomen" dauerte aber nicht lang an. Zweieinhalb Jahre später musste Präsident Collor sein Amt wegen Korruption abgeben.
Bei den letzten Wahlen im Jahr 2002 entschied sich Globo TV gegen jegliche nachträgliche Berichterstattung über das TV-Duell, um Manipulationsvorwürfen zu entgehen. "Die Debatte wurde live übertragen und danach nicht mehr über das Thema berichtet", erinnert sich Renato Ribeiro, Berliner Korrespondent des Senders, im Gespräch mit DW-WORLD.
Lula da Silva wurde gewählt. Heute ist aber ausgerechnet seine Regierung in zahlreiche Korruptionsaffären verwickelt. Dem Präsidenten droht sogar ein ähnliches Impeachment-Verfahren wie jenes, das Collor de Mello seinerzeit aus dem Amt vertrieb. Wäre es nicht traurige Realität, könnte man es für einen guten Stoff für eine Telenovela halten – dem Hauptprodukt des Globo-Konzerns.
(Soraia Vilela)
Mexiko: Duell ohne Regeln
In Mexiko, dem Nachbarland der USA und das von manchen abschätzig als "Hinterhof der USA" bezeichnet wird, kam es 1994 erstmals zu einem TV-Duell. Im Gegensatz zu Deutschland, wo das TV-Duell strengen Regeln unterworfen ist, wird in Mexiko vorher so gut wie nichts festgelegt. Eine sachliche Debatte kommt in der Regel nicht zustande. Meist geht es nur darum, den politischen Konkurrenten mit Vorwürfen und Beschuldigungen zu bombardieren, um ihn zu diskreditieren. Das Spektakel steht im Vordergrund.
Chile: Lagos' Zeigefinger
Während der 16 Jahre dauernden Pinochet-Diktatur war das Fernsehen der strengen Kontrolle des Regimes unterworfen. In den Talksendungen wurden in dieser Zeit Debatten nur vorgegaukelt. In Wahrheit teilten die Teilnehmer die gleichen Ansichten der Militärjunta.
Eine Zäsur dieser Praxis stellte der Auftritt von Ricardo Lagos am 25. April 1988 dar. Der heutige Präsident Lagos war damals in der Opposition und nutzte seinen Live-Auftritt in einer Sendung des Fernsehsenders UC-TV zu einem Frontalangriff auf Pinochet. Mit seinem Zeigefinger deutete er direkt in die Kamera: "Sie, General Pinochet, haben Chile keinen reinen Wein eingeschenkt", sagte er. Das ganze Land war verblüfft, so etwas hatte zuvor niemand gewagt.
Neue Freiheit
Der "Zeigefinger von Lagos" war danach monatelang Gesprächsthema in Chile und ab diesem Zeitpunkt erwarb sich das Fernsehen mehr und mehr Freiheiten. In selbem Jahr formierten sich 17 Oppositionsparteien zum Comando por el No (Vorläufer von Concertación de Partidos por la Democracia) mit dem Ziel, den Präsidentschaftskandidaten Pinochet durch Plebiszit abzulehnen. Das gelang am 5. Oktober 1988. Es war der Anfang vom Ende des Pinochet-Regimes.
Mit den ersten demokratischen Wahlen 1989 fand auch das erste TV-Duell im chilenischen Fernsehen statt. Vorbild waren die Duelle in den USA. Es traten gegeneinander an Hernán Büchi, Ex-Minister unter Pinochet und Patricio Aylwin von der Oppositionsbewegung.
TV-Duelle etabliert
Inzwischen haben sich in Chile TV-Duelle etabliert. In diesem Jahr gab es bereits eines zwischen der Sozialistin Michelle Bachelet und der Christdemokratin Soledad Alvear. Als Siegerin ging Bachelet aus dem Duell heraus. Sie gilt als aussichtsreichste Kandidatin für die Präsidentschaftswahl im Dezember.
(Claudia Herrera-Pahl, Emilia Rojas-Sasse)
Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum sich in Russland die Kontrahenten eines TV-Duells nass machten und wer in der arabischen Welt Meister der Medieninszenierung ist.
Russland: Putin will nicht tanzen und singen
Die Russische Föderation war einer der ersten früheren Ostblock-Staaten, wo TV-Debatten in Wahlkampfzeiten eingeführt wurden. Die ersten - "fast fairen" - Fernsehschlachten wurden kurz nach dem Rücktritt von Gorbatschow und dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 organisiert. Millionen Sowjetbürger verfolgten diese ersten durchaus spannenden politischen Shows mit einer Mischung aus ungestümer Euphorie, naiver Hoffnung und kindlichem Glaube.
Die erste Präsidenten-Wahlkampagne in Russland dauerte zwei Wochen. In den TV-Debatten bekam jeder Kandidat gleich viel Zeit zugestanden, um die Fragen von Zuschauern und Moderatoren live zu beantworten. An diesen indirekten Duellen nahmen mehrere auch heute bekannte russische Spitzen-Politiker teil, darunter der Ex-Präsident Boris Jelzin, der heutige Chef der "ultranationalistischen" Liberal-Demokraten Wladimir Schirinowskij und der Gouverneur der sibirischen Region Kemerowskaja Oblast, Aman Tulejew.
Diese drei Duellanten erzielten Spitzenergebnisse in den Umfragen nach den Debatten. Klarer Sieger war aber laut Meinungsforscher Boris Jelzin, der am 12. Juni 1991 zum ersten Präsident Russlands gewählt wurde. Schirinowskij zeigte sich mit den Umfragen damals jedoch nicht einverstanden und sah sich selbst als Sieger. Er behauptete, die Umfragen seien manipuliert worden. Zu beweisen ist das aber nicht.
Schlägereien und Wasserschlachten
Alle späteren Debatten im russischen Fernsehen hatten mehr von einer Show als einer ernsthaften politischen Diskussion. Während eines TV-Duells zwischen Schirinowskij und dem Ex-Fraktionschef der demokratischen Partei SPS, Boris Nemzow begossen sich die beiden Kontrahenten mit Mineralwasser. In einem anderen Fall fingen die Duellanten eine Schlägerei an. Der ehemalige Duma-Abgeordnete Sergej Schaschurin bombardierte 2001 während einer TV-Debatte vor regionalen Präsidentenwahlen in der Republik Tatarstan den damaligen Präsidenten mit Schimpfworten und schweren Vorwürfen. Der Präsident fühlte sich beleidigt und ließ Schaschurin dafür vor Gericht stellen.
Die aktuelle russische Präsident Putin hält nicht viel von politischen Fernsehdebatten. Vor den letzten Präsidenten-Wahlen verweigerte er seine Teilnahme. "Ich kenne jedes Wort meiner Konkurrenten im Voraus", sagte Putin, "Natürlich könnte man verschiedene Tricks versuchen. Man könnte tanzen oder singen. Aber die Menschen in unserem Land können doch mit ihren Herzen unterscheiden, wo die Wahrheit liegt und wo die Lüge versteckt ist". Die TV-Debatten im Jahr 2003 fanden in Russland also ohne Putin statt, und nicht live - sondern aufgezeichnet und geschnitten.
(Andrey Kobyakov)
Ägypten, Palästina, Libyen: Männer der großen Posen
TV-Duelle gibt es in der arabischen Welt nicht. Sie wurden von den Regierenden stets strikt abgelehnt. Dennoch sind sich die führenden Politiker der Bedeutung der Medien und des Fernsehens für den Machterhalt bewusst.
Einer der ersten, der die Macht der Medien für sich nutzte war der ägyptische Politiker Gamal Abd an-Nasser. Nasser beherrschte die Kunst der medialen Selbstinszenierung. So verkündete er die Verstaatlichung des Suezkanals vor Studenten der Universität in Alexandria und ließ seine Rede über das Radio (Es gab damals kein Fernsehen in Ägypten!) bis in die entlegendsten Ecken des Landes übertragen.
Nach der verheerenden Niederlage arabisch-israelischen Sechstagekriegs 1967 bot Nasser dem "Volk" seinen Rücktritt in einer spontanen Fernsehansprache an, wohl wissend, dass die breite Masse ihn auffordern würde, im Amt zu bleiben.
Pfeife, Stock und Kamelmilch
Sein Nachfolger Sadat ließ sich stets mit Pfeife und Stock filmen, um sich als volksnahen Führer zu inszenieren. Und Sadat war ein Mann der großen Posen: So überraschte er die Welt mit einem spektakulären Besuch in Jerusalem 1979, der letztlich zum Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel führte.
Der aktuelle ägyptische Präsident Mubarak leidet stattdessen darunter, dass er als recht langweilig, behäbig und uncharismatisch wahrgenommen wird. Während seiner Reden ist es mehrmals vorgekommen, dass sowohl Abgeordnete als auch Medienvertreter eingeschlafen sind. Da hilft es auch nicht, dass seine Reden in allen TV-Kanälen auf einmal übertragen werden und dafür schon mal beliebte Sendungen unterbrochen werden.
Der verstorbene Palästinenserpräsident Arafat war dafür bekannt, dass er fast jeden Besucher nicht nur fernsehgerecht umarmte, sondern auch küsste. Hinzu kommt, dass er einfache, aber symbolträchtige Posen pflegte: Er aß bei einfachen Menschen und küsste fremden Frauen die Hand. Dabei freilich immer auch Kameramänner und Fotografen.
Nicht zu vergessen sind die spektakulären Auftritte des Enfant terrible und "Medienstars" der arabischen Politik, des libyschen Revolutionsführers Gaddafi.
Mal schläft er in einem Zelt; mal nimmt er seine Kamelle auf Reisen mit, da er vor allem auf deren frische Milch nicht verzichten kann. Und er vertraut demonstrativ gern auf Frauen, wenn es um seinen persönlichen Schutz geht.
(Loay Mudhoon)