1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

TV: Brüsseler Attentäter arbeitete am Flughafen

21. April 2016

Einer der beiden Attentäter vom Brüsseler Flughafen arbeitete laut einem belgischen Fernsehbericht fünf Jahre lang dort. In einem geheimen Gebetsraum auf dem Gelände soll er "radikalisiertes Personal" getroffen haben.

https://p.dw.com/p/1IZP3
Selbstmordattentäter Najim Laachraoui auf einem Fahndungsplakat (Foto: dpa/picture alliance)
Bild: picture alliance/dpa/Belgium Federal Police

Najim Laachraoui, der sich am 22. März mit einem Komplizen am Flughafen Zaventem in die Luft gesprengt hatte, sei bis Ende 2012 für eine Zeitarbeitsfirma am Airport tätig gewesen. Das berichtete der flämische Fernsehsender VTM.

Die Flughafenpolizei habe kurz vor den Attentaten auf dem internationalen Flughafen im Untergeschoss einen geheimen Gebetsraum entdeckt, berichtete der Sender weiter. Dort habe sich "radikalisiertes Personal" getroffen, um heimlich zu beten. Der Gebetsraum sei geschlossen worden. Inzwischen sei eine Liste erstellt worden mit "mindestens 50 Mitarbeitern", die als radikal eingestuft worden seien und Zugang zum Flughafen gehabt hätten. Die Staatsanwaltschaft nahm zunächst keine Stellung.

Verbindungen nach Paris

Der in Marokko geborene Belgier Laachraoui soll nach früheren Ermittlungserkenntnissen auch als Bombenspezialist an den Pariser Anschlägen vom November 2015, bei denen insgesamt 130 Menschen ums Leben kamen, beteiligt gewesen sein. Seine DNA wurde auf Resten von Sprengstoffgürteln gefunden. Der 24-Jährige war 2013 nach Syrien gereist, um den Kampf radikaler Dschihadisten zu unterstützen. Zusammen mit dem mutmaßlichen Paris-Attentäter Salah Abdeslam wurde er im September an der österreichisch-ungarischen Grenze unter falschem Namen kontrolliert.

Auf dem Flughafen der belgischen Hauptstadt sprengte sich Laachraoui zusammen mit Ibrahim El Bakraoui in die Luft. Dort und in der Brüsseler U-Bahn wurden 32 Menschen getötet, mehr als 300 wurden verletzt. Zu den Attentaten hatte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" bekannt.

qu/cr (afp ,dpa)