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"Kuka bleibt deutsche Firma"

4. Juni 2016

Kuka-Chef Reuter versucht die Bedenken der Politik zu zerstreuen. Auslöser der Skepsis ist das Interesse aus China an dem Augsburger Roboterbauer. Kukas Forschung wurde auch mit Millionen aus dem EU-Haushalt finanziert.

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Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der Augsburger KUKA AG
Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der KUKA AG, will die Skeptiker beruhigenBild: picture-alliance/dpa/K. J. Hildenbrand

"Kuka ist eine deutsche Firma und wir bleiben eine deutsche Firma", sagte Kuka-Chef Till Reuter der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Die Datensicherheit sei ein zentrales Anliegen seines Unternehmens. "Die Daten unserer Kunden bekommt niemand, unabhängig von der Aktionärsstruktur."

Der chinesische Klimaanlagen- und Hausgerätehersteller Midea hält bereits jetzt 13,5 Prozent an Kuka und strebt künftig einen Anteil von mindestens 30 Prozent an. In der deutschen und europäischen Politik hatte das jüngste Angebot der Chinesen für Aufregung gesorgt. In Berlin und Brüssel wurden Bedenken laut, dass wichtige Zukunftstechnologien von Europa nach Asien abwandern und sensible Kundendaten in fremde Hände geraten könnten.

Politik besorgt um deutsches Industrie-Know-how

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach sich dafür aus, dass ein europäisches Konsortium ein Gegenangebot vorlegen sollte. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, die Bundesregierung greife nicht aktiv in unternehmerische Entscheidungen ein. Es sei aber klar, dass die Regierung aufmerksam beobachte, wenn es gezielte Beteiligungs- oder Übernahmeangebote für wichtige deutsche Know-how-Träger der Industrie gebe.

VW-Werk in Wolfsburg - Roboter der Firma Kuka
Roboter der Firma Kuka bei der Autoherstellung im VW-Werk in WolfsburgBild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

"Wenn sich aufgrund der Anstrengungen seitens der Politik neue Optionen ergeben sollten, dann werden wir diese genauso ergebnisoffen prüfen wie das Angebot von Midea", sagte Reuter. Zugleich betonte er die Bedeutung von China für sein Unternehmen. "China ist entscheidend, weil es bereits heute der größte Robotermarkt ist."

15 Millionen EU-Forschungsgelder für Kuka

Auch in der EU-Kommission wird eine größere Beteiligung der Chinesen mit Skepsis betrachtet. So sagte EU-Kommissar Günther Oettinger der "Süddeutschen Zeitung", seit zwei Jahren bestehe eine mit EU-Geldern geförderte öffentlich-private Partnerschaft zum Thema Robotics, an der auch Kuka beteiligt sei. In diesem Rahmen habe der Roboterhersteller 15 Millionen Euro an Forschungsgeldern erhalten. Daher müsse bei einem stärkeren Einstieg von Midea in das Augsburger Unternehmen kritisch gefragt werden, ob dies bedeute, dass EU-Mittel verwendet würden, um Technologie aus Europa abzuziehen.

cw/fab (dpa, afp)