Tradition Maibaum
Am 1. Mai war es wieder so weit: Die bunt geschmückten Bäume tauchten in vielen Regionen Deutschlands auf. Was hat es mit dem Brauch auf sich?
Unterschiedliche Formen und Farben
Ob selbst gefällt, gestohlen oder gekauft - Maibäume sind aus vielen Regionen Deutschlands nicht mehr wegzudenken. Sie werden mit Krepppapier geschmückt oder geschält und bemalt auf Dorfplätzen aufgestellt.
Tanz in den Mai und Walpurgisnacht
Die Herkunft des Maibaums ist umstritten. Eine Erklärung für den Brauch geht zurück auf die Germanen. Sie verehrten ihre Waldgottheiten, indem sie nach der Walpurgisnacht am 1. Mai einen geschmückten Baum aufstellten. Mittlerweile hat sich die Walpurgisnacht auch als "Tanz in den Mai" etabliert.
Das Errichten auf dem Dorfplatz
In Bayern wurde im 18. Jahrhundert erstmals ein Maibaum aufgestellt, um die Selbstständigkeit des bayrischen Staates zu symbolisieren. Später kamen dann auch Maibäume für Gemeinden in anderen Teilen Deutschlands dazu. Diese werden traditioneller Weise - wie hier in Leipzig - mit Hebestangen und Muskelkraft hochgezogen.
Mit Kranz und Krone
Die Exemplare auf öffentlichen Plätzen werden am oberen Ende meistens von einem Kranz und der grünen Baumspitze gekrönt. Sie sind beliebte Trophäen für die Nachbardörfer und werden daher auch schon mal abgesägt und gestohlen.
Auch in anderen Ländern Tradition
In Tschechien und einigen teilen Skandinaviens stellt man ebenfalls einen Baum auf. Beim Mittsommerfest wie hier in Finnland geschieht das aber erst Ende Juni.
Eine "Liebesmaie" für den Schwarm
Im Rheinland, Saarland und Bergischen Land sowie in Franken und Schwaben, ist es üblich, dass junge Männer über Nacht am Haus der Freundin oder Angebeteten einen Baum anbringen. Dieser Brauch kommt aus dem 17. Jahrhundert und begann als eine Art dörfliche Partnervermittlung. Die unverheiratete Männer ersteigerten damals die noch zu habenden Mädchen und stellten ihnen dann einen Baum auf.
Rollenwechsel im Schaltjahr
im Schaltjahr tun's die Mädels auch! Im Kölner Raum wird der Spieß dieses Jahr umgedreht: Die Frauen sind an der Reihe ihren Männern einen Baum zu stellen. Hat man kein Auto, werden die Birken auch schon mal auf dem Fahrrad transportiert. Das ist echte Liebe!
Groß und prächtig muss er sein!
Dieser junge Mann lässt sich von den Schaltjahrumständen nicht beirren und besorgt seiner Freundin trotzdem einen riesigen Maibaum - gar nicht so einfach den ins Auto zu bekommen. Sein Kumpel ist für den Vater unterwegs: Die Mutter bekommt jedes Jahr einen.
Selber schmücken oder liefern lassen
Wem das alles zu viel Stress ist, kann sich einen Maibaum auch per Taxi liefern lassen. Dafür muss dann etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Selber schmücken ist aber immer noch am Schönsten - zum Beispiel mit solchen kleinen Holzherzen.