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Trübe Aussichten

7. Februar 2002

In Deutschland waren im Januar mehr als vier Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Im europäischen Vergleich rangiert die Bundesrepublik damit im hinteren Mittelfeld.

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"Ziehen Sie eine Nummer"Bild: AP

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar auf den höchsten Stand seit zwei Jahren und deutlich über die Vier-Millionen-Marke gestiegen. Verantwortlich für den Anstieg seien neben der anhaltenden Konjunkturflaute besonders die schlechten Wetterbedingungen im Januar, teilte die Bundesanstalt für Arbeit am Mittwoch mit.

Westdeutschland stärker betroffen

Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen den Angaben zufolge um 326.400 auf 4,29 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr seien damit 196.700 Personen mehr arbeitslos gemeldet als noch im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar auf 10,4 Prozent nach 9,6 Prozent im Dezember, wobei der Westen Deutschlands stärker betroffen war als der Osten. Die aussagekräftigere, weil um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote, erhöhte sich nach Angaben der Bundesanstalt im Januar auf 8,1 Prozent von 8,0 Prozent im Dezember.

Möglicher Anstieg im Februar

Auch im Februar könnten die Arbeitslosenzahlen nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit weiter steigen. Er schließe eine "marginale Erhöhung" nicht aus, sagte ihr Präsident Bernhard Jagoda. "Aber ich bin mir sicher, dass die Arbeitslosigkeit im Frühjahr wieder deutlich absinken wird", fügte er hinzu.

Musterknabe Luxemburg

m europäischen Arbeitslosigkeits-Vergleich liegt Deutschland nach den letzten verfügbaren Zahlen der Europäischen Statistikbehörde im hinteren Mittelfeld. In der Euro-Zone betrug die Arbeitslosigkeit im Dezember bereinigt 8,5 Prozent, in der EU 7,8 Prozent. Luxemburg, Österreich und Irland verzeichneten nach Angaben des Europäischen Statistamts im Dezember mit 2,5 beziehungsweise jeweils 4,2 Prozent die niedrigsten Arbeitslosenquote in der Euro-Zone. Dagegen meldeten Frankreich und Spanien mit 9,3 sowie 12,9 Prozent die höchsten Arbeitslosenraten.

USA und Japan besser als Europa

In den für die EU wichtigsten Wirtschaftsnationen USA und Japan liegt die Arbeitslosenrate deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. In den Vereinigten Staaten betrug die Arbeitslosenquote im Dezember nach Angaben der Europäischen Statistikbehörde 5,7 Prozent. Das seit langem in einer schweren Wirtschaftskrise steckende Japan verzeichnete Ende 2001 eine Quote von 5,5 Prozent. (mik)