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Gesellschaft

Tote nach Schießerei in Moskauer Gericht

1. August 2017

Filmreifer Fluchtversuch - mit bitterem Ende: Als einer mutmaßlichen Räuberbande der Prozess gemacht werden soll, überwältigen fünf von ihnen ihre Wachen und schießen im Gericht um sich.

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Russland Schießerei in Gericht in Moskau (Foto: picture-alliance/Zuma Press/Sputnik/Xinhua)
Normalerweise gibt es große Sicherheitsvorkehrungen in russischen GerichtenBild: picture-alliance/Zuma Press/Sputnik/Xinhua

Fünf Angeklagte eines spektakulären Mordprozesses haben sich in einem Moskauer Gericht nach Behördenangaben eine Schießerei mit dem Wachpersonal geliefert. Dabei wurden drei Angreifer getötet und zwei schwer verletzt, wie das Staatliche Ermittlungskomitee mitteilte. Demnach waren die gefesselten Angeklagten in einem Aufzug des Moskauer Gebietsgerichts von Krasnogorsk, als sie zwei Wachleute angriffen.  Einer der Männer habe einen Wachmann gewürgt, die anderen nutzten die Gelegenheit, um sich ihrer Handschellen zu entledigen und die Dienstwaffen der Polizisten an sich zu bringen. Beim Halt auf der nächsten Etage schossen die Angeklagten auf weitere Sicherheitsleute. In dem Feuergefecht wurden mehrere Wachleute verletzt, wie russische Agenturen meldeten.

Russland Schießerei in Gericht in Moskau (Foto: picture-alliance/Sputnik/I. Pitalev)
Rettungskräfte am EinsatzortBild: picture-alliance/Sputnik/I. Pitalev

Gangname aus einem Videospiel

Die Angreifer gehörten zu einer Bande, die zwischen 2012 und 2014 im Großraum Moskau 17 Autofahrer getötet haben soll.
Wie Medien berichteten, nannte sich die Gruppe GTA nach dem Videospiel "Grand Theft Auto" und verbreitete nachts Angst und Schrecken auf den Straßen rund um die russische Hauptstadt. Den Ermittlungen zufolge gingen sie stets auf die gleiche Art und Weise vor: Bei Einbruch der Dunkelheit legten sie Nagelteppiche aus, um die Reifen von Autos zu zerstechen, erschossen deren Fahrer und nahmen alles an sich - bis hin zu Kleidern und Schmuck. Den Mitglieder der GTA genannten Gang droht lebenslange Haft. Der Kopf der Bande wurde bereits bei der Festnahme getötet. Die fünf Männer gehören zu insgesamt neun Angeklagten, die seit dem vergangenen Jahr vor Gericht standen. Alle räumten ihre Schuld teilweise ein. In russischen Gerichten wird üblicherweise sehr streng auf Sicherheit geachtet. In vielen Prozessen müssen die Angeklagten während der Verhandlung in Käfigen oder hinter Glas sitzen.

pab/uh (afp, dpa)