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Tote bei Anschlag auf Kirche in Nigeria

28. Oktober 2012

Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in der nigerianischen Stadt Kaduna hat es wieder mehrere Tote und Verletzte gegeben. Danach kam es zu Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen.

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Zerstörte Kirche in Kaduna nach einem Selbstmordanschlag (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Diesmal war es die Katholische Kirche Sankt Rita (Foto), die während der Sonntagsmesse Ziel eines Bombenanschlags in Kaduna im Norden Nigerias wurde. Ein Selbstmordattentäter hatte ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in die Kirche gesteuert und in die Luft gejagt. Mindestens acht Menschen wurden den Sicherheitskräften zufolge dabei getötet.

Bei Vergeltungsaktionen kamen mindestens zwei weitere Menschen ums Leben, zudem gab es fast 140 Verletzte. Aufgebrachte christliche Jugendliche waren mit Messern und Knüppeln bewaffnet durch die Straßen gezogen.

Die Behörden warnten

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Attentat. Ähnliche Anschläge in der Vergangenheit (Foto) waren von der muslimischen Extremistenorganisation Boko Haram verübt worden. Bereits vor wenigen Tagen hatten nigerianische Behörden vor möglichen Anschlägen während des islamischen Opferfests gewarnt. Die Stadt Kaduna liegt rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Abuja an der Trennlinie zwischen dem vorwiegend muslimischen Norden des Landes und dem Süden, wo überwiegend Christen leben.

Boko Haram kämpfen im Norden Nigerias für einen Gottesstaat, in dem die Scharia befolgt wird. Die Sekte hat wiederholt an christlichen und muslimischen Feiertagen zugeschlagen. Seit 2010 sollen mehr als 1400 Menschen durch die Gewalt ums Leben gekommen sein. Boko Haram hat Verbindungen zu Terrororganisationen in Tschad, Niger und Mali.

pg/re (dpa, rtr, afp, epd, kna)