Deutsche Tischtennis-Herren im WM-Halbfinale
30. März 2012Das Halbfinale ist erreicht, doch alles spricht schon vom möglichen "Traumfinale" gegen China: Noch ein Sieg trennt Timo Boll und seine Kollegen bei der Tischtennis-WM in Dortmund von einem möglichen Aufeinandertreffen mit Topfavorit China. Das deutsche Europameister-Team schmetterte sich am Freitag (30.03.2012) durch einen souveränen 3:0-Sieg gegen den EM-Zweiten Schweden ins Halbfinale. Die Bronzemedaille ist damit sicher, doch das reicht Bundestrainer Jörg Roßkopf und seinem Team noch nicht. Gegen die stark einzuschätzenden Japaner soll die vierte Endspiel-Teilnahme der deutschen Herren-Nationalmannschaft nach 1969, 2004 und 2010 her.
"Gegen Japan eine Schippe drauflegen"
Den Tischtennis-Klassiker gegen Schweden sahen am drittletzten WM-Tag 9500 Fans in der Dortmunder Westfalenhalle. "Keine Experimente" sollten die Spieler eingehen, hatte Trainer Roßkopf vorgegeben. Bei der Neuauflage des EM-Endspiels von 2011 nominierte er mit Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Baum exakt jenes Trio, das die Skandinavier um den 45-jährigen Altmeister Jörgen Persson im vergangenen Oktober bei der EM mit 3:0 besiegt hatte. Zum Auftakt des Viertelfinals hatte Ovtcharov mit seinem Einzelsieg Deutschland auf die Siegerstraße gebracht. Boll und Baum sorgten dann für den verdienten Sieg. Die WM-Gastgeber ließen ihren Gegnern jedoch nicht den Hauch einer Chance und untermauerten so ihre Final-Ambitionen. Aber Bundestrainer Rosskopf forderte: "Gegen Japan müssen wir eine Schippe drauf legen."
Damen nach Krimi aus dem WM-Rennen
Die Damen dagegen ließen enttäuscht die Köpfe hängen, denn sie verpassten zwei Jahre nach dem Gewinn der Bronze-Medaille bei der WM in Moskau eine greifbare Medaille nur knapp. Die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp unterlag in einem dreieinhalbstündigen Viertelfinal-Krimi WM-Titelverteidiger Singapur nach 2:0-Führung noch mit 2:3 und spielt nun gegen Japan um die Plätze fünf bis acht. "Die Spielerinnen haben teilweise über ihre Verhältnisse gespielt und alles gegeben", lobte die Bundestrainerin trotz der Niederlage ihr Team.