Tesla überzeugt Jury in "Autopilot"-Prozess
31. Oktober 2023In einem US-Gerichtsverfahren um die Rolle des Tesla-Fahrassistenzsystems "Autopilot" bei einem Verkehrsunglück hat sich der amerikanische Hersteller von Elektroautos durchgesetzt. Das von Elon Musk geführte Unternehmen konnte die Geschworenen in der kalifornischen Stadt Riverside mehrheitlich davon überzeugen, dass das System nicht für den Unfall verantwortlich gemacht werden kann. Das Urteil ist ein wichtiger Sieg für den Autobauer, der sich mit mehreren ähnlichen Klagen in den Vereinigten Staaten konfrontiert sieht.
Der Tesla eines 37-jährigen Fahrers war 2019 auf einem Highway in Südkalifornien mit 105 Stundenkilometern von der Fahrbahn abgekommen. Der Wagen prallte daraufhin gegen eine Palme und ging in Flammen auf. Der Fahrer kam ums Leben, seine Verlobte und deren Sohn überlebten verletzt.
Falsches Gefühl der Sicherheit?
Die Hinterbliebenen warfen Tesla vor, von Schwächen des "Autopilot"-Systems gewusst und den Nutzern ein falsches Gefühl der Sicherheit vermittelt zu haben. Das 6000 Dollar teure Tesla-Paket mit allen Selbstfahrfähigkeiten für das Model 3 sei 2019 noch in der Beta-Phase und damit nicht zur allgemeinen Nutzung bereit gewesen.
Das Unternehmen argumentierte, menschliches Versagen habe den Unfall verursacht. So habe der getötete 37-Jährige Alkohol getrunken, bevor er sich ans Steuer gesetzt habe. Auch sollten Fahrer bei "Autopilot"-Nutzung stets die Verkehrslage im Blick behalten und jederzeit bereit sein, die Kontrolle über ihren Wagen zu übernehmen. Zudem sei unklar, ob der Autopilot zum Unfall-Zeitpunkt überhaupt eingeschaltet gewesen sei.
Das "Autopilot"-System ist umstritten. Während Musk und Tesla betonen, dass es die Fahrzeuge sicherer mache, gab es eine Reihe von Unfällen, die US-Regulierungsbehörden auf den Plan riefen. Dazu gehört eine Serie von Zwischenfällen, bei denen Teslas auf am Straßenrand stehende Rettungsfahrzeuge mit eingeschalteten Warnblinkern auffuhren. Über weitere Klagen im Zusammenhang mit Unfällen von Tesla-Fahrzeugen wird voraussichtlich im kommenden Jahr verhandelt.
wa/ww (dpa, rtr)