Telefonat besiegelt Atom-Abrüstung
26. März 2010Das Nuklearwaffen-Arsenal beider Länder werde um etwa ein Drittel verringert, sagte US-Präsident Barack Obama am Freitag (26.03.10) in Washington kurz nach seiner telefonischen Einigung mit seinem russischen Kollegen Dimitri Medwedew. Es handle sich um das umfassendste Abrüstungsabkommen seit fast zwei Jahrzehnten. Das Abkommen wird den Start-1-Vertrag zur Verringerung strategischer Atomwaffen von 1991 ablösen. Dieser war im Dezember vergangenen Jahres ausgelaufen.
Das Papier soll auch Ausgangspunkt für eine weltweite Verringerung von Atomwaffen sein. "Mit diesem Abkommen", so Obama, "senden die USA und Russland - die beiden weltgrößten Atommächte - ein klares Signal, dass wir führen wollen." Die USA erhoffen sich zudem einen Neustart im Verhältnis zu Russland. Auch der Kreml hob die Bedeutung des Abkommens hervor. Es spiegele das Gleichgewicht der Interessen beider Länder, ließ Medwedew in Moskau verkünden.
US-Raketenabwehr blieb bis zuletzt Streitpunkt
Der Vertrag senkt die Zahl der nuklearen Sprengköpfe von je 2200 auf je 1550. Die Zahl der Trägersysteme wird demnach auf jeweils 700 halbiert. Ausgelegt ist das neue Abkommen auf zehn Jahre. Streitpunkt war bis zuletzt, ob und in welcher Form das geplante US-Raketenabwehrsystem in Europa in dem Papier erwähnt wird. Russland lehnt dies strikt ab. Die Parlamente beider Staaten müssen das Abkommen noch ratifizieren, bevor es in Kraft tritt.
Autor: Gerd Winkelmann (dpa, afp, ap)
Redaktion: Hajo Felten