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Stuttgart trotzt der Krise

9. Dezember 2009

Stuttgart ist Bayern München ins Achtelfinale der Champions League gefolgt. Der VfB setze sich überraschend souverän gegen Unirea Urziceni durch. Für Wolfsburg geht es dagegen international in der Europa League weiter.

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Die Stuttgarter Torschützen Traesch, Marica and Pogrebnjak (v.l.) feiern gemeinsam. (Foto: AP)
Die VfB-Torschützen Traesch, Marica and Pogrebnjak (v.l.)Bild: AP

Der VfB Stuttgart hat seine letzte Chance genutzt und sich mit einem deutlichen Sieg gegen Unirea Urziceni ins Achtelfinale der Fußball-Champions League vorgekämpft. Die Schwaben fegten den rumänischen Meister mit 3:1 (3:0) aus der heimischen Arena und können nun dem harten Abstiegskampf in der Bundesliga etwas gelöster entgegen sehen. Nach den Turbulenzen der letzten Wochen, die in dem Rauswurf von Teamchef Markus Babbel gipfelten, stand am Mittwoch (09.12.2009) ein runderneuerter VfB auf dem Platz. Der neue Stuttgarter Trainer Christian Gross hatte die Startformation gegenüber dem letzten Ligaspiel gegen Bochum (1:1) gleich auf sechs Positionen verändert. Dabei vertraute der Schweizer überraschend auch auf den lange verletzten Sami Khedira und der führte sich gleich prächtig ein. Der U21-Europameister sorgte mit seiner Flanke bereits in der fünften Minute dafür, dass der Rumäne Ciprian Marica völlig freistehend per Kopf das 1:0 (5.) erzielen konnte. Nur zwei Minuten später lief Christian Träsch von der Mittellinie allein aufs Tor zu und traf von der Strafraumgrenze aus zum 2:0 (8.).

Kollektiver Jubel bei den Spielern des VfB Stuttgart. (Foto: AP)
Kollektiver Jubel bei den Spielern des VfB StuttgartBild: AP

Spätestens jetzt schien es, als sei eine Zentnerlast von den Schultern der Stuttgarter Spieler gefallen. Unirea Urziceni wirkte geschockt und ließ sich drei Minuten später erneut vom VfB übertölpeln. Pawel Pogrebnjak setzte sich gleich gegen mehrere Gegenspieler durch und schoss aus rund fünf Metern zum 3:0 ein (11.). Der Start nach Maß war perfekt und das Stadion glich einem Tollhaus. Nach dem Seitenwechsel waren es die Stuttgarter die sich übertölpeln ließen. Unmittelbar nach Wiederanpfiff, es war noch nicht einmal eine Minute gespielt, da verkürzte Antonio Semedo auf 1:3 (46.). Der gebürtige Portugiese war von der Stuttgarter Hintermannschaft sträflich außer Acht gelassen worden. Die Rumänen durften wieder hoffen, doch der VfB wackelte nur kurzfristig. Unter dem Strich brachten die Schwaben den verdienten Sieg, der auch höher hätte ausfallen können, sicher über die Zeit.

VfB-Coach Christian Gross. (Foto: AP)
VfB-Coach Christian GrossBild: AP

Im Anschluss zeigte sich der neue VfB-Coach Christian Gross zwar zufrieden, von Euphorie war er jedoch weit entfernt: "Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es war nicht perfekt, aber wir haben den Gegner überrascht mit unserer vertikalen Spielweise. Dennoch bleibt noch viel zu tun." Dieses Spiel habe nicht nur physisch, sondern auch mental viel Energie gekostet. Jetzt sei wichtig, dass man sich erhole. In Mainz kämen vielleicht wieder andere Spieler zum Zuge, kündigte Gross im Hinblick auf die Bundesliga an.

Der FC Bayern hat sein Minimalziel erreicht

Per Foulelfmeter macht Keeper Butt das erste Bayern-Tor. (Foto: AP)
Per Foulelfmeter macht Keeper Butt das erste Bayern-TorBild: AP

Am Dienstag hatte Bayern München das Achtelfinale der Champions League erreicht und das mit einer Galavorstellung, mit der im Vorfeld die kühnsten Optimisten nicht gerechnet hatten. Der deutsche Rekordmeister gewann bei Juventus Turin nach 0:1-Rückstand noch mit 4:1 (1:1). Die Treffer erzielten Torhüter Jörg Butt per Foulelfmeter, Ivica Olic, Mario Gomez und Anatoli Timoschtschuk. Und so ganz nebenbei hat Keeper Jörg Butt auch noch gut gehalten. Als "Matchwinner" wollte er sich dann doch nicht bezeichnen lassen: "Nein, ich glaube jeder der bei uns auf dem Platz stand hat seinen Teil dazu beigetragen. Wir haben über 90 Minuten das Spiel bestimmt, haben auch in der ersten Halbzeit schon zahlreiche Möglichkeiten gehabt und das Gegentor eigentlich nur durch eine unglückliche Aktion bekommen." Das sein ein hochverdienter Sieg gewesen und wenn man die Chancen noch besser ausgenutzt hätte, hätte der Sieg eventuell sogar noch ein bisschen höher ausfallen können, war sich Jörg Butt sicher. Mit dem Erfolg erkämpften sich die Bayern in der Tabelle hinter Girondins Bordeaux den zweiten Platz, stehen damit im Achtelfinale der Champions League und haben ihr Minimalziel erreicht.

Wolfsburg macht in der Europa League weiter

Enttäuschung bei Zvjezdan Misimovic (l.) und den Wölfen. (Foto: AP)
Enttäuschung bei Zvjezdan Misimovic (l.) und den WölfenBild: AP

Für den VfL Wolfsburg ist dagegen der Traum vom Weiterkommen geplatzt. Im letzten Gruppenspiel unterlag der amtierende Deutsche Meister dem englischen Titelträger Manchester United im eigenen Stadion mit 1:3 (0:1). Selbst bei einem Unentschieden wären die Wölfe auf Schützenhilfe von Besiktas Istanbul gegen ZSKA Moskau angewiesen gewesen. Doch daraus wurde nichts, denn die Türken verloren gegen den russischen Pokalsieger mit 1:2 (0:1). Der VfL Wolfsburg spielt nun in der Europa League und da will Trainer Armin Veh nun alles geben: "Da haben wir natürlich das nächste Ziel. Mit dem dritten Platz spielt man noch Europa League und es ist so, dass wir da so weit wie möglich kommen wollen." Das sei nicht einfach so ein Wettbewerb bei dem man sage, die Bundesliga sei wichtiger. Er wolle, dass seine Mannschaft auf der europäischen Bühne noch mehr Erfahrung sammle, betonte Veh.

Autor: Calle Kops

Redaktion: Andreas Ziemons