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Baustart nach Dauerprotest

5. August 2014

Die Deutsche Bahn hat den Startschuss zum Bau des Herzstücks des umstrittenen Projekts Stuttgart 21 gegeben. Die Grube für den Tiefbahnhof wird nun ausgehoben. Der Baustart wurde erneut von Demonstranten begleitet.

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Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Rund 500 bis 600 Menschen demonstrierten laut Polizei gegen die angelaufenen Arbeiten an der Baugrube für den neuen Stuttgarter Tiefbahnhof. Es habe aber zunächst keinerlei Störungen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Anlass für die Proteste ist, dass im Schlossgarten nahe des Hauptbahnhofs der Trog für den neuen Tiefbahnhof ausgehoben wird.

Weder hochrangige Bahnvertreter, noch bekannte Politiker gaben sich beim Start des wichtigsten Bauabschnitts die Ehre. Die bescheidenen Planungen für den symbolträchtigen Spatenstich sind vermutlich Befürchtungen geschuldet, dass ansonsten der bereits angekündigte Protest der Stuttgart-21-Gegner noch heftiger aufwallen könnte.

Herzstück des Projekts

In Stuttgart hatte es erbitterte Auseinandersetzungen um das Bahnprojekt gegeben (Artikelbild). Im Jahr 2010 gab es monatelang Massenproteste gegen den Bau. Nach ihrem Wahlsieg bei der Landtagswahl im März 2011 brachte die neue grün-rote Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann eine Volksabstimmung auf den Weg. Dabei sprach sich schließlich im November 2011 eine deutliche Mehrheit der Wähler in Baden-Württemberg für Stuttgart 21 aus.

Bereits im Februar 2010 hatten die Arbeiten für das millionenschwere Bahnprojekt offiziell begonnen. Der Tiefbahnhof, der nun in den kommenden Jahren entstehen soll, gilt als Herzstück des Projekts. Im Jahr 2021 soll der neue Bahnhof in Betrieb gehen. Der gesamte Kostenrahmen für Stuttgart 21 liegt derzeit bei 6,5 Milliarden Euro.

20 Millionen Tonnen Erde und Abraum sollen insgesamt abgefahren werden, größtenteils mit Zügen. In Spitzenzeiten im nächsten Jahr sollen täglich bis zu 13 Züge beladen werden. Die Erdmassen werden laut Bahn auf Deponien gebracht; mit einem Fünftel des Aushubs werden ehemalige Kali-Halden in Thüringen und Sachsen-Anhalt verfüllt.

cr/SC (dpa, afp)