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Stress im Job hat viele Gesichter

30. Januar 2013

Leistungsdruck, Zeitdruck und ständige Unterbrechungen: Für viele Beschäftigte sieht so der Arbeitsalltag aus. Nicht nur der Stress nimmt zu, sondern auch daraus resultierende Krankheiten, wie eine Studie zeigt.

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Mann am Arbeitsplatz (Foto: Fotolia/Joerg Lantelme)
Symbolbild Stress am ArbeitsplatzBild: Fotolia/Joerg Lantelme

Knapp die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland (43 Prozent) sind davon überzeugt, dass ihr Arbeitsstress in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer (52 Prozent) sieht sich nach eigenen Angaben einem starken Termin- und Leistungsdruck ausgesetzt. Das geht aus dem "Stressreport Deutschland 2012" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hervor, der in Berlin vorgelegt wurde.

Permante Störungen, keine Pausen...

Für die Studie wurden bundesweit fast 18.000 Beschäftigte unter anderem zu psychischen Anforderungen, Belastungen und Stressfolgen ihres Arbeitsalltags befragt. Knapp 60 Prozent von ihnen gaben an, verschiedene Aufgaben gleichzeitig betreuen zu müssen. Fast jeder Zweite (44 Prozent) wird bei der Arbeit durch Störungen wie Telefonate und E-Mails unterbrochen. Weil für 47 Prozent der Beschäftigten Ruhepausen nicht in den Arbeitsablauf passen oder sie nach eigenem Bekunden zu viel Arbeit haben (38 Prozent), lässt jeder Vierte (26 Prozent) die Pause ausfallen.

Insgesamt 64 Prozent der Beschäftigten arbeiten laut der Studie auch am Samstag, 38 Prozent an Sonn- und Feiertagen. Fast die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten arbeitet mehr als 40 Stunden pro Woche, rund ein Sechstel sogar mehr als 48 Stunden. Dies führt dazu, dass 40 Prozent der Befragten arbeitsbedingt nur selten oder nie Rücksicht auf familiäre oder private Interessen nehmen können.

Stress am Arbeitsplatz steigt

Rückenschmerzen, Schlafstörungen...           

Die Arbeitsbelastung führt auch immer öfter zu Krankheiten, wie aus dem Report weiter hervorgeht. Klagten 2006 noch 43 Prozent der Mitarbeiter über Rückenschmerzen waren es im vergangenen Jahr bereits 47 Prozent.

Während 2006 nur 30 Prozent unter stressbedingten Kopfschmerzen litten, waren es 2012 bereits 35 Prozent. Über nächtliche Schlafstörungen klagen inzwischen 27 Prozent der Befragten, 2006 waren es 20 Prozent.

Junge Frau am Arbeitsplatz schreibt und nimmt ein Telefon an
Mehrere Arbeitsvorgänge gleichzeitig - keine SeltenheitBild: Fotolia/Dan Race

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) appellierte an die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen. Sie sagte der "Bild"-Zeitung: "Stress bei der Arbeit kann vorkommen, aber nicht dauerhaft. Und er darf auch nicht krank machen. Ich will dem chronischen Stress den Kampf ansagen und erwarte, dass die Betriebe mitziehen."

se/qu (afp, dpa, kna, Bild)