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Streit in den Favelas von Rio - Verdrängungskämpfe auf dem "Hügel der Vorsehung"

31. Dezember 2013

Fast jeder fünfte Einwohner in Rio de Janeiro lebt in einer Favela, insgesamt um die 1,6 Millionen Menschen. Rund 10.000 wohnen auf dem "Morro da Providencia", dem "Hügel der Vorsehung". Hier entstand vor 120 Jahren Brasiliens erste Favela, heute arbeiten die Abrissbagger im Viertel.

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Auf dem Hügel wuchs früher der giftige Favela-Busch, daher bekamen bald alle Armenviertel Brasiliens ihren Namen. Allein in Rio sollen es heute über 1000 sein, Viertel, in denen bis heute Drogengangs herrschen und Kriminalität und Gewalt das Bild bestimmen. Die Stadtverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die Favelas bis zu den Großereignissen Fußball-WM 2014 und Olympia 2016 zu "befrieden". Bisher wurden lediglich 30 Viertel zu "befriedeten Favelas" erklärt, auch der "Morro da Providencia", ein Hügel in Toplage: nah am Zentrum und mit Aussicht aufs Meer. Die Immobilienpreise sind im letzten Jahr um 400 % gestiegen, ein Drittel der Häuser wird abgerissen, viele Bewohner wandern in weiter entfernte Favelas ab. Und sicher ist es im Viertel offenbar noch nicht. Zwei Bewohner Rios führen uns durch das gefährliche, nahe dem Maracana-Stadion gelegene Viertel: Mauricio Hora, Fotograf und "Gedächtnis des Viertels" und Pierre Batista, Chef von Rios Bauverwaltung. Für beide Protagonisten eine schwierige Situation. Denn Hora kämpft in einer Bürgerinitiative für einen sozial verträglichen Umbau des Viertels; Batista schließt Zwangsräumungen nicht aus.