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Stichwort Entwicklungshilfe

24. März 2010

Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Geber in der Entwicklungszusammenarbeit. Die staatliche deutsche Entwicklungshilfe wird hauptsächlich von drei Organisationen verwaltet: Der GTZ, dem DED und der KfW.

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Ehemalige Kindersoldaten im Kongo lernen in einem GTZ-Projekt, wie Schiffe gebaut werden (Archivfoto: GTZ)
Ehemalige Kindersoldaten im Kongo lernen in einem GTZ-Projekt, wie Schiffe gebaut werden (Archivfoto)Bild: GTZ

In Deutschland gibt es in der staatlichen Entwicklungshilfe etwa 30 verschiedene Organisationen. Weltweit einmalig ist die Trennung der technischen Entwicklungshilfe - für die die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) zuständig ist - und der finanziellen Unterstützung, mit der die die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) betraut ist. Der deutsche Entwicklungsdienst (DED) entsendet Experten und Freiwillige in Entwicklungsländer zu Partnerorganisationen rund um den Globus. Diese drei Organisationen - DED, GTZ und die Entwicklungsbank der KfW - sind die größten Träger der deutschen Entwicklungshilfe.

Die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit


Die GTZ ist ein Bundesunternehmen mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt am Main. Sie wurde 1975 als privatwirtschaftliches Unternehmen gegründet. Ihr Hauptauftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Darüber hinaus ist sie auch für Regierungen anderer Länder sowie für internationale Auftraggeber wie die Vereinten Nationen oder die Weltbank tätig.

Die GTZ nimmt ihre Aufgaben gemeinnützig in mehr als 130 Ländern wahr - in Afrika, Asien, Lateinamerika, in den Regionen Mittelmeer und Mittlerer Osten sowie in Europa und Zentralasien. Die von der GTZ durchgeführten Projekte sind außerordentlich vielfältig: Sie reichen von der Förderung Körperbehinderter in einem ehemaligen Bürgerkriegsland wie Angola bis hin zum Aufbau eines Postgraduierten-Studiengangs im Bereich "Erneuerbare Energien" in Kairo.

Die GTZ ist die größte deutsche Entwicklungshilfeorganisation. Weltweit beschäftigt das Unternehmen knapp 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; davon sind fast 10.000 einheimische Ortskräfte. Ihr Jahresumsatz betrug 2009 rund 1.5 Milliarden Euro.

Der Deutsche Entwicklungsdienst


Deutlich kleiner ist der DED mit Sitz in Bonn. Er entsendet berufserfahrene und sozial engagierte Fachkräfte nach Afrika, Asien und Lateinamerika. Gegenwärtig sind rund 1200 Entwicklungshelfer im Auftrag des DED in 47 Ländern tätig. Sie sind vom DED gezielt auf ihre Tätigkeit vorbereitet worden und erhalten ein steuerfinanziertes Unterhaltsgeld in ihrem Einsatzgebiet.

In speziellen Programmen wird jungen Erwachsenen die Möglichkeit gegeben, im Rahmen von Entwicklungshilfeprojekten erste Berufs- und Auslandserfahrungen zu erwerben. Zu den Zielen des DED gehören die Demokratieförderung, die ländliche Entwicklung, umweltverträgliches Ressourcenmanagement oder die Bekämpfung von HIV/Aids.

Der DED arbeitet vor Ort mit lokalen oder regionalen Partnern zusammen und entsendet seine Fachkräfte auf Anfrage des jeweiligen Entwicklungslandes. Finanziert wird der DED aus Bundesmitteln. Der Etat der Organisation betrug im Jahr 2009 144 Millionen Euro.

Logo des Deutschen Entwicklungsdienstes
Die Zentrale der GTZ in Eschborn bei Frankfurt (Foto: dpa)
Die Zentrale der GTZ in Eschborn bei FrankfurtBild: picture alliance / dpa


Die Kreditanstalt für Wiederaufbau


Die KfW wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und ist heute eine der größten Förderbanken weltweit. Seit 1961 gehört auch die Entwicklungshilfe zu ihrem gesetzlichen Auftrag. Zu diesem Zweck wurde eine eigene Entwicklungsbank geschaffen. Ursprünglich für den deutschen Mittelstand gegründet, wurde die KfW nach dem Mauerfall in der ehemaligen DDR und in ganz Osteuropa aktiv. Als Förderbank, die im Eigentum von Bund und Ländern steht, unterstützt sie die nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen etwa in den Bereichen Mittelstand, Existenzgründung, Umweltschutz, oder Bildung.

Die KfW ist mit 1,5 Milliarden Euro an Investitionen in mehr als 150 Projekten der weltweit größte Großfinanzierer im Mikrokreditwesen. Die finanzielle Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern, die sich aus Fördermitteln speist, hat derzeit ein Geschäftsvolumen von vier Milliarden Euro. Die Entwicklungsbank der KfW ist in mehr als 55 Ländern mit eigenen Büros vertreten.

Autor: Daniel Scheschkewitz
Redaktion: Dеnnis Stutе

Der Hauptsitz der KfW in Frankfurt am Main (Foto: dpa)
Der Hauptsitz der KfW in Frankfurt am MainBild: AP