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Politik

Spekulationen über Seehofers Abgang

23. November 2017

Der angeschlagene CSU-Chef Seehofer will nach einem Bericht das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten an seinen Rivalen Söder abgeben. Die Dementis folgten umgehend. Erst Anfang Dezember solle eine Entscheidung fallen.

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Horst Seehofer steigt in ein Auto
Bild: picture alliance/dpa/M. Kappeler

Der Bayerische Rundfunk nannte in seinem Bericht keine Quellen. Horst Seehofer traf in München mit der einflussreichen CSU-Landtagsfraktion zusammen, um über die Koalitions-Sondierungen in Berlin zu berichten. Am Abend kommt außerdem der Partei-Vorstand zusammen.

Doch kaum war der Bericht über einen Seehofer Rückzug öffentlich, wurde er dementiert. Es sei noch nichts entschieden, sagte ein Parteisprecher. Und in der Fraktionssitzung seien keine konkrete Namen genannt worden, hieß es. Erst Anfang Dezember werde der CSU-Vorstand offiziell eine Empfehlung zur künftigen Personalaufstellung beschließen, kündigte Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer nach einer Sondersitzung der CSU-Fraktion mit dem Parteichef an. 

Zuvor hatte Seehofer eine Entscheidung über die personelle Aufstellung der Partei für diesen Donnerstag in Aussicht gestellt. "Heute Abend wird alles klar sein", sagte Seehofer vor einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion in München. Er werde im Tagesverlauf Gespräche mit allen  Führungspersönlichkeiten der Partei führen, auch mit seinem innerparteilichen Rivalen, Bayerns Finanzminister Markus Söder, der schon lange als Nachfolgekandidat galt.

Markus Söder
Markus Söder - Finanzminister und Seehofers RivaleBild: Getty Images/AFP/C. Stache

"Harmonie und Kameradschaft"

Die Situation in Partei und Regierung sei nicht leicht, räumte der bayerische Ministerpräsident ein. Seehofer wollte sich auf Nachfrage nicht konkret dazu äußern, was er den Gremien vorschlagen will. Es gehe darum, zunächst die Gespräche zu führen und dabei Lösungen zu finden. Ziel sei es, zu "Harmonie und Kameradschaft" zurückzukehren und in der CSU wieder Geschlossenheit herzustellen.

Seehofer steht nach dem schlechten Abschneiden der CSU bei der Bundestagswahl mit nur noch 38,8 Prozent der Stimmen in Bayern unter Druck. Die Situation ist zudem angespannt, weil im Herbst kommenden Jahres Landtagswahlen in Bayern anstehen und viele in der Fraktion den Verlust der absoluten Mehrheit fürchten.

mm/qu (dpa, rtr, B24)