Spanien hebt Zwangsquarantäne früher auf
31. Mai 2020Das Urlaubsland Spanien will die wegen der Corona-Krise angeordnete Zwangsquarantäne für aus dem Ausland Eingereiste schon zum 21. Juni aufheben. Die Grenzen werde man für Touristen aber wie angekündigt erst am 1. Juli öffnen, erklärte Ministerpräsident Pedro Sánchez in Madrid. Im Juli wolle man "in Spanien viele ausländische Touristen mit Sicherheitsgarantien für die Besucher und auch für die gesamte Bevölkerung begrüßen".
Von der vorverlegten Aufhebung der Pflicht zur zweiwöchigen häuslichen Isolierung werden im Juni jene Menschen profitieren, die in Spanien einreisen dürfen, weil sie im Land entweder einen Erstwohnsitz haben oder aus beruflichen Gründen in das Land möchten. Bisher hatte Madrid von einer Aufhebung der am 15. Mai eingeführten Zwangsquarantäne zum 1. Juli gesprochen.
Corona-Notstand soll verlängert werden
Sánchez hatte zuvor angekündigt, er werde am Mittwoch im Parlament in Madrid eine letzte Verlängerung des umstrittenen Notstandes zur Eindämmung der Pandemie um weitere zwei Wochen bis zum 20. Juni beantragen. Es wäre die sechste Verlängerung - die letzte war am 20. Mai erfolgt. Man habe im Kampf gegen das Virus "fast alles geschafft", was man sich vorgenommen habe. "Aber jetzt benötigen wir diese letzte Verlängerung, um die Arbeit zu Ende zu bringen", erklärte der sozialistische Politiker.
Auf Grundlage des Ausnahmezustandes hatte die spanische Regierung am 14. März die europaweit schärfste Corona-Ausgangssperre verhängt, die inzwischen aber deutlich gelockert wurde. Die strenge Anti-Corona-Politik der linken Regierung löst allerdings immer mehr Kritik aus. Es gab mehrere Protestkundgebungen. Sánchez behauptet derweil, die strenge Anti-Corona-Politik sei für die Erfolge im Kampf gegen das Virus verantwortlich.
In dem besonders stark vom Coronavirus betroffenen Land starben mehr als 27.000 Menschen an der durch das neuartige Virus ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19. Die Zahlen werden aber seit Wochen besser, in den vergangenen sieben Tagen wurden insgesamt 43 neue Todesfälle verzeichnet.
as/sth (dpa, afp)