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Spanien fast auf Ramsch-Niveau

11. Oktober 2012

Rückschlag für das von der Finanzkrise besonders gebeutelte Spanien: Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit des Euro-Schwergewichts weiter gesenkt. Und der Ausblick ist nicht positiv.

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Kaputte spanische Euromünze (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/Stephan Persch

"BBB-" statt "BBB+": Standard & Poor's (S&P) bewertet die Bonität Spaniens gleich zwei Stufen schlechter als bisher. Damit liegt die Kreditwürdigkeit der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone nur noch eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau.

Für Spanien dürfte es damit noch schwerer werden, neues Kapital von Investoren anzulocken. Auch der Ausblick bleibe negativ, teilte S&P mit. Konkret heißt das: Es droht eine weitere Herabstufung.

Wachsende Spannungen

Als Grund für ihre Entscheidung führten die Bonitätswächter die verschärfte Rezession an, die den Handelsspielraum der Regierung in Madrid einschränke. Zudem sei es wahrscheinlich, dass steigende Arbeitslosigkeit und Ausgabenzwänge die Spannungen zwischen der Zentralregierung und den regionalen Parlamenten erhöhten. Manche Regionen wie Katalonien überlegen sich bereits ernsthaft, ob sie die Unabhängigkeit von Spanien anstreben.

Außerdem - so Standard & Poor's weiter - gebe es Zweifel am Willen einiger Mitgliedsstaaten der Eurozone, die Kosten für eine Rekapitalisierung spanischer Banken auf alle Schultern zu verteilen. Für deren Rettung haben die internationalen Geldgeber bereits bis zu 100 Milliarden Euro zugesagt. Einen Antrag auf Hilfe aus dem europäischen Rettungsfonds ESM für das gesamte Land hat die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy bisher allerdings noch nicht gestellt.

wa/re (dpa, afp, rtr, dapd)