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Solarstrom gleichauf mit Atomkraft

6. August 2015

Schwitzen für die Energiewende! Auch dank des heißen Sommers haben die Solaranlagen im Juli erstmals so viel Strom wie die Atomkraftwerke produziert.

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Solarstrom-Kraftwerk in Baden-Württemberg (Foto: picture-alliance)
Solarstrom-Kraftwerk in Baden-WürttembergBild: picture-alliance/Winfried Rothermel

Die Solaranlagen in Deutschland haben im vergangenen Monat erstmals so viel Strom erzeugt wie die hiesigen Atomkraftwerke. Beide Energiequellen erreichten im Juli jeweils eine Produktionsmenge von 5,18 Terawattstunden, wie aus Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hervorgeht.

AKW abgeschaltet

Das habe zum einen am sonnigen Wetter gelegen, sagte der Fraunhofer-Experte Bruno Burger der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Gründe seien die Abschaltung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld und die Jahresrevisionen der Kraftwerke Gundremmingen-C, Isar II und Philippsburg 2.

Das AKW Grafenrheinfeld ging Ende Juni endgültig vom Netz (Foto: imago)
Das AKW Grafenrheinfeld ging Ende Juni endgültig vom NetzBild: imago/Hans-Günther Oed

Solaranlagen und Windräder erzeugten im Juli gemeinsam so viel Strom wie nie zuvor, wie die ISE-Zahlen weiter zeigen. Sie kamen demnach gemeinsam auf 11,7 Terawattstunden. "Das war der beste Monat für die Stromerzeugung aus Sonne und Wind aller Zeiten", sagte Burger. Als Grund nannte er neben der reichlichen Sonnenstrahlung auch mehr Wind als gewöhnlich im Sommer. Der bisherige Spitzenwert hatte im vergangenen März 11,1 Terawattstunden betragen.

Wichtig für die Solarstrom-Produktion sei die über den Tag verteilte Intensität und Dauer der Sonnenstrahlung, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, Jörg Mayer. "Zur Zeit kommen wir bei wolkenfreiem Himmel auf über zwölf Sonnenstunden täglich - dementsprechend hoch ist die Solarstromausbeute."

In Deutschland gibt es rund 1,5 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 39.000 Megawatt. Demgegenüber stehen acht Atomkraftwerke mit einer Leistung von 10.700 Megawatt. Erneuerbare Energien haben 2014 mit 26,2 Prozent in der Stromerzeugung den Spitzenplatz erobert. Zusammen kamen Braunkohle (25,4 Prozent) und Steinkohle (17,8) aber mit 43,2 Prozent auf den mit Abstand höchsten Anteil. Bis 2022 will Deutschland aus der Nutzung der Atomenergie aussteigen.

wl/kle (dpa)