So geht Zukunft!
Mit dem Deutschen Zukunftspreis kürt Bundespräsident Gauck jedes Jahr Forscher und ihre Erfindungen, die unser Leben verändern und auf dem Markt Erfolg haben. Jetzt wurden die drei Teams für 2014 nominiert.
Neue Medikamente schneller erfinden
Niels Fertig, Andrea Brüggemann und Michael George gehören zum Top-Management der kleinen Erfinderfirma nan]i[on, die sich 2002 aus dem Zentrum für Nanowissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgegründet hat. Die drei Forscher haben Methoden entwickelt, die die Wirkung von Stoffen auf Zellen so effizient testen, dass es schneller Ergebnisse gibt.
Vom Uni-Labor zum Exportschlager
Bei Ionenkanalmessungen im Hochdurchsatz lassen sich zahlreiche medizinische Wirkstoff-Kandidaten gleichzeitig an hunderten verschiedenen Zellen auf ihren Nutzen testen. So ist es möglich, neue Medikamente deutlich schneller und zu geringeren Kosten als bisher auf den Markt zu bringen. Pharmaunternehmen können das System auf einfache Weise in bestehende Laboreinrichtungen integrieren.
Metall sparsamer verarbeiten
Ulrich Grethe von der Salzgitter Flachstahl GmbH, Burkhard Dahmen von der SMS Siemag AG und Karl-Heinz Spitzer vom Institut für Metallurgie an der Technischen Universität Clausthal haben ein innovatives Gießverfahren für Stahl entwickelt. Das ist vor allem für die Autoindustrie interessant.
Horinzontales Bandgießen
Es erlaubt die Produktion von Sonderstählen mit exzellenten Eigenschaften im industriellen Maßstab. Dabei kommt es mit deutlich weniger Energie aus als konventionelle Gießtechniken. Mit diesen neuen Werkstoffen sind dünnere Bleche möglich. Die Fahrzeuge sind trotzdem genauso stabil und sicher, aber dabei leichter und kraftstoffsparender.
Eine neue Pflanze auf dem Teller
Stephanie Mittermaier und Peter Eisner beschäftigen sich am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising mit "Funktionellen Zutaten" zum Essen. Gemeinsam mit Katrin Petersen von der Prolupin GmbH in Grimmen wurden sie für die Nutzbarmachung der Lupinen in Nahrungsmitteln für den Zukunftspreis nominiert.
Lupinen – gut für die Gesundheit
Die blauen Süßlupinen leisten einen Beitrag zu ausgewogener Ernährung – besonders für jene, die kein oder wenig Fleisch essen. Um die Pflanze mundgerecht zu bekommen, haben die Forscher ein Verfahren geschaffen, mit dem sich aus den Samen Zutaten für vegetarische und vegane Lebensmittel gewinnen lassen - und die trotzdem gut schmecken. Die Eiweiße der Lupinen ähneln tierischen Proteinen.