Sibirische Sintflut
In der russischen Region Irkutsk sind über 33.000 Menschen von heftigen Überschwemmungen betroffen. Präsident Wladimir Putin verhängte den Notstand über diesen Teil Sibiriens. Bilder zeigen das Ausmaß der Katastrophe.
Landstriche unter Wasser
Durch starke Regenfälle, die Ende Juni begannen, wurden fast 100 Ortschaften in der russischen Region Irkutsk überflutet. Das vom Hochwasser schwer getroffene Gebiet liegt in Sibirien an der Grenze zu Mongolei, rund 5000 Kilometer östlich von Moskau. Russische Forscher sprechen von größter Überschwemmung seit 180 Jahren.
Opfer der Katastrophe
Die 40.000-Einwohner-Stadt Tulun wurde komplett überschwemmt, nachdem der örtliche Fluss Ija einen Damm durchbrochen hatte. Bewohner erzählten, das Wasser sei so schnell gestiegen, dass sie nicht einmal ihre Ausweispapiere retten konnten. Viele flohen auf ihre Hausdächer, um dort auf Rettung zu warten. Das ganze Ausmaß der Zerstörung wurde aber erst sichtbar, als das Wasser sich wieder zurückzog.
Bewältigung der Folgen
Die Wassermengen spülten Autos und Häuser fort. Noch immer stehen ganze Straßenzüge unter Wasser. Bewohner der Stadt Tulun beschweren sich darüber, dass niemand sie vor dem Hochwasser gewarnt habe. Russische Medien berichten derweil, dass viele Menschen sich nicht aus dem Katastrophengebiet evakuieren lassen wollen - aus Angst vor Plünderungen.
Verkehrsbehinderungen
An der Brücke über den Fluss Ija sammelt sich nicht nur Treibholz, hier werden ganze Hausteile angeschwemmt. Anwohner hoffen, noch etwas retten zu können. Durch die heftigen Überschwemmungen wurden mehr als zehn Straßenbrücken beschädigt. Mehrere Abschnitte der russischen Fernstraße "Sibirien" sind nur eingeschränkt befahrbar.
Notstand verhängt
Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte das Hochwassergebiet in der Provinz Irkutsk zur nationalen Notstandsregion. Das ermöglicht den Einsatz des Militärs bei den Hilfsarbeiten.
Soldaten kommen zur Hilfe
Die Evakuierung der Betroffenen gestaltet sich wegen der überfluteten und oft komplett zerstörten Straßen schwierig. Viele Zufahrtswege und Brücken sind noch unter Wasser. Seit dem 25. Juni sind rund 1000 Soldaten mit militärischem Gerät und Spezialausrüstung im Einsatz.
Globale Erwärmung
Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums sind beim Hochwasser mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 14 werden vermisst. 10.000 Häuser wurden zerstört. Wissenschaftler der Universität Irkutsk führen die Überschwemmungen auf den globalen Klimawandel zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich solche Katastrophen in Zukunft wiederholen, sei "recht hoch".