Shanghai Auto 2017
Im Brennpunkt der vielleicht wichtigsten Automesse der Welt steht der nachhaltige Aufbruch in die Zeit der Elektromobilität und Vernetzung. Es geht um Marktmacht - und um die Zukunftsthemen der Branche.
Mercedes S-Klasse Facelift 2017
Beim deutschen Premiumhersteller ist Luxus Trumpf: Nach vier Jahren bekommt die Mercedes S-Klasse ein Facelift: Optisch und technisch wird nachgelegt. Allerlei zusätzliche Assistenzsysteme sollen die betuchte Kundschaft locken. Das Flaggschiff von Daimler glänzt mit neuem Stoßfänger und Kühlergrill. Dort bekommen die V12- und Langversionen Chromstäbe. Doch eigentlich spielt die Musik woanders...
Nio
"Das neue Auto kommt aus China und genau das zeigt die Shanghai Auto 2017", sagt der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Als Sinnbild für diese Aussage könnte das chinesische Elektroauto-Hersteller Nio stehen. Vor zwei Jahren als NextEV gestartet will das Start-up mit Technik aus dem Silicon Valley und Design aus München unter neuem Namen den Massenmarkt erobern.
Lynk & Co
Lynk & Co ist eine neue Tochter des chinesischen Massenherstellers Geely und will 2018 nach Europa kommen. Lynk & Co agiert nicht als klassische Automarke, sondern will mit neuen Vertriebssystem, einem reinen Online-Vertrieb, den Autoverkauf ins Internetzeitalter bringen. So wie es bereits Tesla gemacht hat. Für den altehrwürdigen Autohandel wäre das eine Revolution.
Jaguar i-Pace
Eine ganze Reihe zukünftiger Premium-Elektroautos stehen in Shanghai. Bei Jaguar-Landrover ist der Jaguar i-Pace, der mit 500 Kilometer Reichweite und einem Lithium-Ionen Akku von 90 kWh um die 75.000 Euro in den Verkauf kommt, das erste rein elektrische Fahrzeug der Engländer. Verkaufsstart soll 2018 sein.
VW I.D. Crozz
Auch Volkswagen hat den Trend erkannt und entwickelt ein für die Wolfsburger komplett neues Spektrum von Elektrofahrzeugen. Mit der Weltpremiere des I.D. Crozz liefert das Unternehmen in Shanghai einen wichtigen Ausblick auf dieses Konzept. Der Viertürer ist die erste elektrisch angetriebene Mischung der Marke aus Coupé und SUV. Die Produktion soll 2020 anlaufen.
Skoda Studie Vision E
Auch die VW-Konzerntochter Skoda zeigt in Shanghai erstmals ein Elektro-SUV-Modell auf der neuen MEB-Plattform (Modularer Elektrifizierungsbaukasten) des Konzerns. Bei Skoda heißt die Studie Vision E und ist ebenfalls als SUV-Coupé für eine Reichweite bis zu 500 Kilometern geplant.
Audi X17 BEV Coupé
Da alle guten Dinge bekanntlich drei sind, präsentiert VWs Premiummarke Audi "ihr" SUV-Coupé, das ebenfalls auf der neuen Plattform basiert. VW-Konzernstratege Thomas Sedran hatte kürzlich in einem Interview den Schritt zur MEB-Plattform als "epochal für VW" bezeichnet, so wie einst der Übergang vom Käfer zum Golf.
Citroen C5-Aircross
Auch bei der baldigen französischen Opel-Konzernmutter PSA-Citroen will man vom weltweiten SUV-Boom profitieren. In diesem Segment stellen die Franzosen in China den neuen C5 Aircross vor. Für den chinesischen Markt wird das Fahrzeug zwar zunächst noch mit reinen Verbrennungsmotoren ausgestattet. Später soll daraus aber auch das erste Modell der Marke mit Plug-in Hybrid-Technologie werden.
Buick Velite 5
Wang Yongping, der Präsident des US-amerikanisch-chinesischen Herstellers SAIC-GM, bei der Weltpremiere der ersten Limousine mit Plug-In-Hybrid-Antrieb der Marke Buick. In China werden so viele Elektroautos verkauft wie im Rest der Welt zusammen. Die Führung in Peking will die Smogprobleme in den Großstädten in den Griff bekommen und China zum Leitmarkt für umweltfreundlicheres Fahren machen.
Weltmarktführer China
Laut Prognosen wird der chinesische Pkw-Markt bis zum Jahre 2025 auf knapp 35,5 Millionen Pkw-Verkäufe steigen von derzeit 24 Millionen. Das entspricht aus heutiger Sicht einer durchschnittlichen jährlichen Absatzsteigerung von 4,6 Prozent. Damit werden im Jahre 2025 ein Drittel aller weltweiten Pkw-Neuwagenkäufer in China leben - 2005 waren es erst sechs Prozent des Pkw-Weltmarktes.