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Politik

Top-Uni zahlt Frauen Milliarden-Entschädigung

26. März 2021

Im Missbrauchsskandal um einen früheren Campus-Gynäkologen hat die University of Southern California einer gigantischen Entschädigungszahlung zugestimmt. Geld erhalten sollen Hunderte mutmaßliche Opfer.

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USA University of Southern California
Die USC in Los Angeles ist die älteste Privatuniversität im US-Bundesstaat KalifornienBild: Newscom/picture alliance

Wegen des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs von Studentinnen durch einen Frauenarzt zahlt eine kalifornische Top-Universität mehr als eine Milliarde Dollar Entschädigung. Die University of Southern California (USC) habe mit mehr als 700 Betroffenen eine Summe von rund 850 Millionen Dollar vereinbart, teilte die bekannte US-Anwältin Gloria Allred mit. Die bereits von einem Gericht in Los Angeles abgesegnete Entschädigung kommt demnach zu 215 Millionen Dollar hinzu, die die Uni bereits 2018 im Zuge einer anderen Sammelklage akzeptiert hatte.

Bei der nun getroffenen Vereinbarung handele es sich um den "größten Vergleich wegen sexuellen Missbrauchs mit einer Universität in der US-Geschichte", erläuterte Allred. Die Hochschule bewertete die Zahlung als "gerecht und vernünftig".

Was wusste die Uni?

Im Zentrum des Skandals steht der frühere Campus-Gynäkologe George Tyndall. Er soll sich im Laufe von drei Jahrzehnten an Hunderten Patientinnen vergangen haben. Tyndall habe deren Genitalien fotografiert, ihre Brüste begrapscht sowie rassistische, homophobe oder anzügliche Bemerkungen gemacht, heißt es.

George Tyndall
Gynäkologe Tyndall bei einer Anhörung vor Gericht in Los Angeles (im Juli 2019)Bild: Richard Vogel/AP Photo/picture alliance

Der Universität wird vorgehalten, sie habe Beschuldigungen gekannt, den Mediziner aber trotzdem weiter auf dem Campus praktizieren lassen. Erst 2016 leitete die USC eine Untersuchung ein. Tyndall einigte sich mit der Hochschule einvernehmlich, in den Ruhestand zu gehen. 2019 wurde er schließlich wegen mutmaßlicher Vergehen an etlichen jungen Frauen angeklagt. Tyndall wartet derzeit auf seinen Prozess, ihm droht eine Haftstrafe von mehr als 50 Jahren. Er selbst bestreitet alle Vorwürfe. 

wa/AR (afp, dpa)