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Politik

Neuseeland: Sechs Verletzte bei Terrorattacke

3. September 2021

Ein mit dem IS sympathisierender Mann aus Sri Lanka griff in einem Vorort von Auckland wahllos Supermarkt-Kunden mit einem Messer an. Polizisten konnten ihn binnen kürzester Zeit erschießen.

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Der Ort des blutigen Geschehens: der Supermarkt der Kette "Countdown" in einem Vorort von Auckland
Der Ort des blutigen Geschehens: der Supermarkt der Kette "Countdown" in einem Vorort von Auckland Bild: Fiona Goodall/Getty Images

Bei einem offenbar islamistisch motivierten Anschlag in Neuseeland sind sechs Menschen verletzt worden. Der Angreifer attackierte in einem Supermarkt in einem Vorort von Auckland wahllos Menschen mit einem Messer, wie die Polizei mitteilte. Beamte erschossen den 32 Jahre alten Mann. Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einem "Terroranschlag". Demnach war der Angreifer von der Ideologie der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) inspiriert.

Die Polizei, die mit einem Großaufgebot und einem Hubschrauber im Einsatz war, sperrte das Gebiet um das Einkaufszentrum in New Lynn südwestlich des Stadtzentrums von Auckland großräumig ab. Anwohner berichteten von Panik und Schreien. Mehrere Dutzend Kunden flohen in eine nahe gelegene Apotheke und verschanzten sich dort.

Drei Verletzte noch in Lebensgefahr 

Laut Ardern schweben drei der sechs Verletzten in Lebensgefahr. "Was heute geschehen ist, war verachtenswert, hasserfüllt und falsch", sagte die Premierministerin. Die Polizei erschoss den Angreifer laut Ardern in weniger als einer Minute nach Beginn der Attacke. Nach Angaben von Polizeikommissar Andrew Coster handelte es sich bei dem Mann um einen Einzeltäter. Eine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nicht.

Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern
Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern: "Was heute geschehen ist, war verachtenswert, hasserfüllt und falsch."Bild: Robert Kitchin/Getty Images

Der Angreifer stammte aus Sri Lanka. Er lebte seit 2011 in Neuseeland und stand seit 2016 unter behördlicher Überwachung. Er war als Gefährder eingestuft gewesen und rund um die Uhr von Undercover-Beamten überwacht worden. 

Beschuldigt wegen Planung von Anschlag

Nach Angaben der Regierungschefin saß der Mann in der Vergangenheit im Gefängnis, musste aber aufgrund der Gesetzeslage freigelassen werden. Neuseeländischen Medienberichten zufolge war er im vergangenen Jahr wegen der Planung eines Anschlags beschuldigt worden. Vor Gericht hätten die Vorwürfe jedoch keinen Bestand gehabt, weil die Planung eines Anschlags nach geltendem neuseeländischen Recht keine Straftat darstellt. Schuldig befunden wurde der Mann demnach lediglich wegen des Besitzes von Propaganda mit IS-Bezug.

Zahlreiche Polizisten sichern das Areal um den Tatort nahe Auckland ab
Zahlreiche Polizisten sichern das Areal um den Tatort nahe Auckland ab Bild: Fiona Goodall/Getty Images

Die betroffene Supermarktkette "Countdown" teilte mit, das Management sei wegen des Vorfalls "am Boden zerstört". Erst im Mai hatte es in einem anderen Supermarkt der Kette eine Messerattacke mit fünf Verletzten gegeben. Der bisher schlimmste Anschlag in der Geschichte Neuseelands ereignete sich im März 2019, als ein rassistischer Schütze in zwei Moscheen in Christchurch um sich schoss. Bei diesem Anschlag wurden 51 Menschen getötet und 40 weitere verletzt.

sti/se (afp, dpa, rtr)