Iran lässt sechs Slowaken frei
2. September 2013Der Iran hat sechs von acht unter Spionageverdacht festgenommene Gleitschirmflieger aus der Slowakei wieder freigelassen. Sie seien nach Verhandlungen mit Teheran freigekommen, sagte der slowakische Regierungschef Robert Fico am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Bratislava, an der auch die Freigelassenen teilnahmen. Laut Berichten iranischer Medien bleiben zwei der Verdächtigten bis zur endgültigen Klärung der Spionagevorwürfe in Haft. Ministerpräsident Fico sagte, er rechne mit "ausgesprochen komplizierten Verhandlungen".
Die Gruppe war im Mai in der iranischen Stadt Isfahan festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihr Spionage vor. Unter anderem soll sie Sperrgebiete in der Provinz Isfahan fotografiert haben, in der sich mehrere Atomanlagen befinden, darunter die Uran-Anreicherungsanlage in Natans.
Freunde der Festgenommenen beschreiben diese als Extremsportler, die Filmmaterial für einen Dokumentarfilm über das Gleitschirmfliegen sammeln wollten. Einer der Freigelassenen bestätigte, dass sie im Iran verbotene Walkie-Talkies mit sich geführt hätten. Allerdings hätten sie nur zugelassene Funkfrequenzen benutzt. Zugleich bestritt er jede Spionageabsicht. Er sagte weiter, er und seine Freunde seien "gut behandelt" worden. Der slowakische Konsul hatte die Gefangenen zwei Mal in der Haft besucht. Im Iran gibt es zahlreiche Regionen, die zum Gleitschirmfliegen einladen, zumeist im bergigen Norden und Süden.
de/sti (afp/dpa)