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Schwerin stoppt Versteigerung in London

22. Oktober 2008
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Die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern hat beim Londoner Auktionshaus Sotheby's die Versteigerung wertvoller Lithografien aus ihrem Besitz gestoppt und gegen die vorgeblichen Eigentümer Anzeige erstattet. Einen entsprechenden Bericht der Rostocker "Ostsee-Zeitung" bestätigte Bibliotheksdirektor Frank Pille. Es handelt sich demnach um zwei Mappenwerke mit Farbdrucken historischer Uniformen des russischen Militärs. Sie stammten eindeutig aus den Beständen der Landesbibliothek, sagte Pille.

Die Mappen seien Teil eines Geschenks des russischen Zarenhauses an den Großherzog von Mecklenburg im Jahr 1843 gewesen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs seien die Stücke zusammen mit vielen weiteren von der Roten Armee konfisziert und vermutlich in die Sowjetunion gebracht worden. Nach 1945 wurden dem Zeitungsbericht zufolge von Schwerin aus 64 Kisten mit Literatur, Lexika und Alben nach Moskau transportiert. Die Bildmappen sollten in London für mindestens 250.000 Euro unter den Hammer kommen. Sotheby's habe die Versteigerung jedoch auf Schweriner Bitte hin gestoppt.

Wie die Zeitung weiter berichtete, fehlen in Mecklenburg- Vorpommern noch immer zahlreiche Bibliotheksbestände, die nach 1945 auf sowjetischen Befehl ausgelagert wurden. Vieles sei Kriegsbeute oder geplündert worden.