Fähre sinkt vor Südkorea
16. April 2014Auch Stunden nach dem Untergang galten rund 300 Menschen noch als vermisst. 164 konnten in einer groß angelegten Rettungsaktion mit zahlreichen Schiffen und Hubschraubern gerettet werden. Die Behörden bestätigten vier Todesfälle und 55 Verletzte. Die Küstenwache befürchtet, dass zahlreiche Passagiere und Besatzungsmitglieder im Inneren der "Sewol" eingeschlossen sind. An Bord waren auch etwa 300 Schüler und ihre Lehrer, die zu einem Ausflug auf die Ferieninsel Cheju unterwegs waren.
Die Behörden hatten zunächst von mehr als 360 geretteten Passagieren gesprochen, mussten ihre Zahlen aber nach unter korrigieren. Unklar blieb auch, wie viele Menschen möglicherweise von herbeigeeilten Fischerbooten in Sicherheit gebracht wurden. Fernsehbilder zeigen wie Retter Schiffsinsassen mit den Händen aus dem Wasser ziehen.
Möglicherweise Kollision mit einem Felsen
Die Unglücksursache war zunächst unklar. Die Fähre hatte am frühen Morgen (Ortszeit) zunächst einen Notruf abgesetzt. Sie bekam starke Schlagseite und kenterte. Schließlich ragte nur noch ein kleiner Teil des Rumpfes aus dem Wasser. Experten vermuten, dass das Schiff auf einen Felsen aufgelaufen sein könnte. Mehrere Passagiere sprachen im Fernsehen von einem schweren Schlag, bevor das Schiff stoppte.
Die See war nach Angaben eines Retters vor Ort ruhig. Medienberichten zufolge soll es in der Nacht in der Region nebelig gewesen sein. Zahlreiche Fährverbindungen waren deshalb gestrichen worden. An der Rettungsaktion beteiligten sich fast 100 Schiffe und 18 Hubschrauber. Auch ein Schiff der US-Marine eilte zum Unglücksort.
Die Fähre hatte am Abend zuvor mit etwa 470 Menschen an Bord im Hafen der Stadt Inchon im Westen Südkoreas abgelegt. Überladen war das Schiff mit Sicherheit nicht: Es kann Berichten zufolge mehr als 900 Passagiere und 130 Autos aufnehmen.
gmf/qu (afp, rtr)