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Politik

Schweizer wollen 3G-Zertifikat beibehalten

28. November 2021

Bei einer Volksabstimmung hat sich eine klare Mehrheit zugunsten der Corona-Regelung ausgesprochen. Mit dem Zertifikat sollen die Schweizer eine Corona-Impfung, Genesung oder eine Negativ-Testung nachweisen.

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Die rechtskonservative Partei SVP und andere Gruppen hatten das Referendum gegen den COVID-Pass unterstütztBild: Manuel Geisser/imago images

Nach offiziellen Angaben stimmten 62 Prozent der Wählerinnen und Wähler für das entsprechende Gesetz, das eine rechtliche Grundlage für das umstrittene COVID-19-Zertifikat schaffen soll.

Das Zertifikat, das seit September beim Besuch von Restaurants oder bei Veranstaltungen und in Freizeiteinrichtungen vorgezeigt werden muss, sorgt seit Wochen für Streit in der Schweiz. Landesweit gab es immer wieder Proteste gegen das Zertifikat und andere Corona-Maßnahmen.

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Im Vorfeld des Referendums hatte es immer wieder Protest-Kundgebungen gegen den so genannten COVID-Pass gegebenBild: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/picture alliance

Teilweise schlugen die Proteste in Gewalt um. Die Polizei meldete zudem einen drastischen Anstieg bei Gewalt- und Todesdrohungen gegenüber Politikern, die sich für verschärfte Corona-Maßnahmen einsetzen.

Die rechtskonservative SVP hatte gemeinsam mit mehreren anderen Gruppierungen das Referendum gegen den COVID-Pass unterstützt. Sie halten es für unangemessen, ein Zertifikat als Eintrittskarte zu verlangen. Dies spalte das Land und führe zu einem indirekten Impfzwang.

Die Regierung hatte hingegen argumentiert, dass ohne solch einen Nachweis über Impfung, Genesung oder negativen Corona-Test Großveranstaltungen verboten werden müssten und es wieder zu landesweiten coronabedingten Schließungen kommen werde.

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Die Regierung hatte zu Bedenken gegeben, ohne das Zertifikat müssten Großveranstaltungen verboten werdenBild: Christian Beutler/Keystone/picture alliance

Genau wie andere Länder erlebt die Schweiz seit Mitte Oktober einen Anstieg der Corona-Zahlen. Mit rund 65 Prozent vollständig Geimpften weist der Alpenstaat zudem eine geringere Impfrate auf als andere westeuropäische Staaten.

Eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen auf nationaler Ebene lehnt die Regierung bislang jedoch ab. Sie verweist dabei auf die noch relativ niedrige Belegung der Intensivbetten mit COVID-19-Patienten von 20 Prozent.

Bei einem weiteren Referendum sprachen sich 61 Prozent der Schweizer für Reformen im Pflegesektor aus, um diese Berufe attraktiver zu machen und die Versorgung der alternden Bevölkerung sicherzustellen. Die Initiatoren - darunter Berufsverbände und linke Parteien - verlangten unter anderem mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen sowie mehr Geld für die Aus- und Weiterbildung.

uh/se (rtr, nzz, dpa, afp)