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Schwedische Krimiautorin kritisiert Umgang mit Gewalt

27. August 2004
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Die schwedische Krimi-Erfolgsautorin Liza Marklund kritisiert den Umgang mit Gewalt in ihrem Heimatland. "Wir haben die Vorstellung, wir seien gut, und das erzählen wir der Welt", sagte Marklund der "Berliner Morgenpost". Dabei sei Schweden eine "gewalttätige Gesellschaft, keine friedliche".

"Wir sind Heuchler", findet Marklund. Als die schwedische Außenministerin Anna Lindh ermordet worden sei, habe sie eine populäre Fernseh-Persönlichkeit sagen hören, es sei unfassbar, dass so etwas Schweden passiere, es gebe hier keine Gewalt. "Von welchem Planeten kam der?", fragte die frühere Journalistin. Man müsse nur auf die Gewalt in Familien schauen. Fast 30 Frauen würden jedes Jahr getötet, die meisten von ihren Ehemännern. Zudem hätten in den vergangenen Jahren Neonazis Polizisten und Gewerkschaftsführer ermordet. Und es habe zwei Morde an Spitzenpolitikern in den vergangenen 20 Jahren gegeben.

Marklunds neuer Roman "Der Rote Wolf" - wieder mit der Journalistin Annika Bengtzon als Protagonistin - ist vor kurzem in Deutschland erschienen. Sie glaube, mit Kriminalromanen Dinge anstoßen oder verändern zu können, betonte die Schriftstellerin. "Ich werde so lange über die Themen reden und streiten, die mich bewegen, bis sie sich verändert haben."