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Schulen für Afghanistan

30. Juni 2018

Nach dem Sturz der Taliban sollten Bildung und Schulen für Mädchen selbstverständlich werden. Davon ist nicht viel geblieben. Immer mehr Helfer ziehen aufgrund der unsicheren Lage aus Afghanistan ab. Doch es gibt auch Menschen, die nicht aufgeben.

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Es war eines der größten Versprechen der internationalen Gemeinschaft an Afghanistan: Nach dem Sturz der Taliban sollten Bildung und Schulen für Mädchen selbstverständlich werden. Nicht viel davon ist geblieben. Afghanistan ist heute noch immer extrem unsicher. Aber es gibt Menschen, die unter Lebensgefahr weiter versuchen zu helfen: Peter Schwittek und seine Frau Annemarie gehören dazu. Mit ihrem 1998 gegründeten Verein OFARIN, was in den Landessprachen soviel wie "Prima!" heißt, wollten sie Menschen vor Ort helfen. Trotz aller Drohungen gründeten sie Schulen und ermöglichen es somit auch Mädchen, zu lernen. Das Besondere am Ansatz der Schwitteks ist, dass sie örtliche Mullahs, islamische Geistliche, in ihre Projekte mit einbeziehen und sich so den Rückhalt der Bevölkerung sichern. Zwei Mal am Tag wird in der Abu Bakre Sediqu Moschee in Kabul der Koran gegen Schulbücher getauscht. Jeweils für neunzig Minuten wird hier gepaukt, streng nach Geschlechtern getrennt, wie es in Afghanistan üblich ist. Doch der Hauptgeldgeber von OFARIN, das katholische Hilfswerk Misereor, hat die Finanzierung der Mädchenschulen wegen der Gefahrenlage eingestellt. Etwa 9.000 Schüler, mehr als die Hälfte davon Mädchen, lernten bei OFARIN und rund 500 Lehrkräfte, oft ehemalige Schüler, hatten ein finanzielles Auskommen. Zurzeit kann der Unterricht dank privater Spenden und Stiftungen noch für 5.000 Mädchen und Jungen aufrechterhalten werden - doch ab März 2019 ist auch diese Finanzierung nicht mehr gesichert. Aufgeben kommt für die Schwitteks jedoch nicht in Frage.