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Hans Bender gestorben

28. Mai 2015

Als Herausgeber der Literaturzeitschrift "Akzente" wurde er bekannt, doch Hans Bender hinterlässt auch ein vielfach ausgezeichnetes Werk als Autor und Lyriker. Nun ist er im Alter von 95 Jahren verstorben.

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Schriftsteller Hans Bender
Bild: picture-alliance/dpa

Wie der Hanser Verlag mitteilte, ist der in Köln lebende Schriftsteller am Donnerstag gestorben. Bender wurde ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkriegs, am 1. Juli 1919, als Kind einer Gastwirtsfamilie in Mühlhausen im Kraichgau geboren und besuchte später die Internatsschulen in Bruchsal und Sasbach. Nach Arbeitsdienst und Rückkehr aus russischer Gefangenschaft studierte er Germanistik, Publizistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Erlangen und Heidelberg. Doch das Studium vergangener Literatur erfüllte ihn nicht. Er brach sein Studium ab und begann selbst zu schreiben.

Neue Stimmen der Gegenwartsliteratur gesucht

Er suchte die Nähe zu anderen Schriftstellern und wollte ihnen Gehör verschaffen. In der Tradition der in der Nazizeit verbotenen "Eremitenpresse" (1897– 1970) gründete er die Zeitschrift "Konturen", die er aus eigener Tasche finanzierte. In den frühen 1950er Jahren lernte er Walter Höllerer kennen, der wie er Ausschau hielt nach neuen Stimmen der Gegenwartsliteratur. Gemeinsam gründeten sie die Zeitschrift "Akzente". Sie avancierte zu einer der bedeutendsten Literaturzeitschriften Deutschlands, die noch heute existiert.

1959 zog Bender nach Köln. Bis 1962 leitete er das Feuilleton der "Deutschen Zeitung", war danach bis 1964 Chefredakteur des Magazins "Magnum" und eine kurze Zeit lang Lektor im Münchner Hanser Verlag. Seiner Wahlheimat Köln war und blieb er bis zu seinem Tod treu.

Talentierter Lyriker und Prosaist

Benders eigene Werke handeln häufig von den Themen Krieg und Gefangenschaft, Kindheit, Reisen und Liebe. Herauszuheben wäre etwa seine Lyrik-Anthologie "Mein Gedicht ist mein Messer" (1964) oder die Anthologie "Was sind das für Zeiten. Deutschsprachige Gedichte der 80er Jahre (1988). Außerdem verfasste der mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnete Bender bekannte Kurzgeschichten wie "Die Wölfe kommen zurück", "Der Brotholer" und "Iljas Tauben".

Nach Angaben seines Verlags wird Hans Bender in einem Ehrengrab in seiner Heimatgemeinde Mühlheim beigesetzt.

as/pj (dpa/munzinger)