Schneechaos in Moskau
25. Dezember 2014Ein heftiger Schneesturm hat die Millionenmetropole Moskau in ein Chaos mit Verkehrsstaus und massenhaften Flugverspätungen gestürzt. Das Unwetter sei eine "wahre Herausforderung für die Einwohner der Hauptstadt geworden", meldete der Nachrichtensender NTW und zeigte Bilder von schneebedeckten Autos und Lastwagen, die feststeckten.
Kabinettsmitglieder in der Schneefalle
Wegen der tief verschneiten Straßen kamen im morgendlichen Berufsverkehr Zehntausende zu spät zur Arbeit. Einige Regierungsmitglieder verpassten die letzte Kabinettssitzung des Jahres, wie die Agentur Interfax berichtete. Im orthodoxen Russland wird Weihnachten erst Anfang Januar gefeiert. Wegen des dichten Flockenwirbels beklagten viele Autofahrer eine schlechte Sicht. Der Verkehr war an vielen Stellen lahmgelegt. Die Behörden setzten rund 10.000 Schneeräumfahrzeuge ein, dennoch lag der Schnee auf vielen Straßen und Bürgersteigen bis zum Knöchel.
Für die etwa 50 Kilometer auf einer Ringautobahn im Südwesten der russischen Hauptstadt brauchten Autofahrer am Nachmittag teilweise mehr als zehn Stunden. Die regionale Vertretung des Katastrophenschutzbehörde rief die Einwohner denn auch auf, ihre Autos stehen zu lassen. Aber auch wenn sie zu Fuß unterwegs seien, sei Vorsicht angebracht: so könnten große Werbeplakate unter dem Gewicht des Schnees umkippen. Betroffen waren auch die Moskauer Flughäfen: rund 150 Flüge mussten verschoben werden, wie Interfax meldete. Zahlreiche Maschinen konnten nicht landen und mussten Ausweichflughäfen ansteuern.
Für den Abend sagten die Meteorologen Glatteis und heftige Windböen voraus. Auch müssen sich die Menschen in Europas größter Stadt auf sinkende Temperaturen einstellen. Am Freitag werden demnach bis zu minus zehn Grad Celsius erwartet.
Entspannung in Hochwassergebieten
Die Menschen in Deutschland hingegen erleben ein meist grünes und nasses Weihnachtsfest. Am Heiligen Abend lagen die Temperaturen bei sieben bis zwölf Grad Celsius. Nach tagelangem Dauerregen in Norddeutschland zeichnete sich am 1. Feiertag eine Entspannung der Hochwasserlage ab. In den Überschwemmungsgebieten in Schleswig-Holstein und Hamburg stagnierten oder fielen die Wasserstände. Noch sei es aber zu früh, um eine Entwarnung zu geben, teilten Sprecher der Feuerwehr mit. Vielerorts glichen Wiesen und Felder noch Seenlandschaften.
In den nächsten Tagen soll es deutlich kälter werden und es wird Schnee fallen. "Wir gehen davon aus, dass der größte Teil Deutschlands an Silvester weiß sein wird", teilte der Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach mit.
wl/SC (dpa, afp)