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Politik

Schmilzt Boris Johnson auch bald weg?

29. November 2019

Zur besten Sendezeit sollten die britischen Parteichefs im Sender Channel 4 über den Klimaschutz diskutieren. Doch Premier Johnson sagte ab. Die Verantwortlichen stellten kurzerhand einen Eisblock an seiner statt hin.

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UK Wahlen TV Klimadebatte
Eigentlich hätte an dieser Stelle Boris Johnson stehen sollen Bild: Reuters/K. O'Connor

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte keine Lust auf eine TV-Debatte gegen seinen Hauptrivalen Jeremy Corbyn von der Labour-Partei zum Thema Klimaschutz. Außerdem ist Johnsons Konservativen daran gelegen, den zweistelligen Vorsprung nicht zu verspielen, den sie derzeit vor der Parlamentswahl am 12. Dezember in Umfragen haben. Der 55-Jährige sollte möglichst in keinen Fettnapf mehr treten.

Auch der Chef der Brexit-Partei, Nigel Farage, verzichtete vorsichtshalber auf die Teilnahme an der Diskussion bei Channel 4. An der ihm zugedachten Position platzierte der Sender ebenfalls eine Eisskulptur. Beide schmolzen während der Sendung vor sich hin.

UK Wahlen TV Klimadebatte
Die Vorsitzenden der britischen Parteien - flankiert von zwei Eisskulpturen Bild: Reuters/K. O'Connor

Die Konservativen hatten noch angeboten, den früheren Umweltminister Michael Gove als Ersatz zu schicken. Dies wurde vom Sender allerdings abgelehnt. Die Debatte sei nur für die Parteivorsitzenden bestimmt, argumentierte Channel 4. Zudem wären die anderen politischen Parteien nicht damit einverstanden, wenn einfach die Bedingungen geändert würden.

In einem Beschwerdebrief an die Rundfunkaufsicht Ofcom klagten die Tories, der Partei solle anscheinend die Möglichkeit genommen werden, anwesend zu sein und sich zu präsentieren. Johnson ist der einzige der Parteichefs, der sich bislang geweigert hat, an einem Einzelinterview des BBC-Journalisten Andrew Neil teilzunehmen. Der Premier erklärte jetzt, im Laufe der nächsten Tage werde er viele, viele Interviews geben.

UK Johnson will Brexit-Deal noch vor Weihnachten ins Parlament einbringen
Boris Johnson bei einem Wahlkampfauftritt am Sonntag Bild: AFP/D. Leal-Olivas

Johnsons Konservative wollen sich bei der Unterhauswahl die Rückendeckung der Wähler sichern, um das Brexit-Abkommen umzusetzen, das der Premier im Oktober mit der EU vereinbart hat. Nach jetzigem Stand würde Großbritannien die Europäische Union am 31. Januar verlassen, aber Teil des EU-Binnenmarktes bis Ende 2020 bleiben.

se/qu (rtr, ap, afp)