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Schlechte Haltung - wenn schon Kinder betroffen sind
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In den meisten Fällen sind die Ursachen der Fehlhaltungen schnell festgestellt: Die Muskulatur der Kinder bzw. Jugendlichen ist zu schwach und in der Regel auch noch schlecht gedehnt. So führen zum Beispiel eine verkürzte Brust- und schwache Bauchmuskulatur dazu, dass sich die Wirbelsäule im Brustbereich verkrümmt. Die Folge ist ein Rundrücken. Ist die Hüftbeuger-Muskulatur, die das Becken mit dem Oberschenkel verbindet, verkürzt, was vor allem durch ständiges Sitzen geschieht, zieht sie das Becken nach unten. Ein Hohlkreuz entsteht. Es gibt jedoch auch Kinder, die über eine recht kräftige und gut gedehnte Muskulatur verfügen und trotzdem eine schlechte Körperhaltung haben. Diese Mädchen und Jungen sind nicht in der Lage, ihre Muskeln gezielt zu aktivieren, denn ihnen fehlt die Körperwahrnehmung bzw. das Gefühl, ihre Haltung durch Anspannung bewusst zu steuern. In der Physiotherapie oder auch der Kinderrückenschule lernen Kinder, ein neues Körpergefühl entwickeln: Unterschiede zwischen richtiger und falscher Haltung sollen erfühlt werden. Denn oft empfinden die Kinder die falsche Sitzhaltung als normal. An das aufrechte Sitzen müssen sie sich erst wieder gewöhnen. Außerdem zielen die Übungen darauf ab, die schwache Muskulatur zu stärken. Wichtig für den Therapieerfolg ist auch die Einbindung der Eltern. Sie sollen im Alltag auf die Haltung ihrer Kinder achten. Damit Kinderrücken gesund bleiben und nicht schon im Teenageralter der Grundstein zu chronischen Rückenleiden als Erwachsener gelegt wird, ist täglicher Ausgleich sehr wichtig. Mindestens zwei Stunden sollten sich Erst- bis Viertklässler bewegen, raten Rückenexperten. Wenn bei Kindern Haltungsschäden früh entdeckt werden, müssen sie seltener Folgeschäden befürchten.