Schiff mit 14.600 Schafen an Bord gekentert
25. November 2019Der unter der Flagge des pazifischen Inselstaats Palau fahrende Viehfrachter "Queen Hind" kenterte Rettungskräften zufolge am Sonntag kurz nach der Abfahrt vom Hafen Midia an der Schwarzmeerküste Rumäniens. Die Crew - 20 Syrer und ein Libanese - sowie 32 Schafe konnten demnach gerettet werden.
Die Rettungskräfte versuchten mit Hilfe von Soldaten, Polizisten und Tauchern, das gekenterte Schiff, das sich auf dem Weg nach Saudi-Arabien befand, aufzurichten und in den Hafen zu schleppen. "Wir hoffen, dass die Schafe im Laderaum des Schiffes noch am Leben sind", sagte eine Sprecherin.
Die Präsidentin des Verbands der rumänischen Viehzüchter und -exporteure, Mary Pana, äußerte sich "entsetzt" über das Unglück. "Wenn wir das Vieh auf Langstreckentransporten nicht schützen können, müssen diese gänzlich verboten werden." Der Verband forderte eine sofortige Untersuchung.
Tierschützer prangern Einsatz von "Todesschiffen" an
Auch Tierschützer verlangten eine Aufklärung des Vorfalls. Möglicherweise sei der Frachter überladen gewesen, sagte Gabriel Paun von der Organisation Animals International der Nachrichtenagentur AFP. Die "Queen Hind" habe schon einmal Motorprobleme gehabt.
Rumänien ist nach Großbritannien und Spanien der größte Schafproduzent der EU. Ein Großteil des Viehs wird in den Nahen Osten und die Golfregion exportiert. Tierschützer kritisieren die Frachter, von denen jedes Jahr rund hundert in Midia in See stechen, als "Todesschiffe". Im Sommer leiden die Tiere unter extremer Hitze in den Laderäumen.
Erst im Juli hatte EU-Lebensmittelkommissar Vytenis Andriukaitis Rumänien aufgefordert, den Transport von 70.000 Schafen in die Golfregion aus Tierschutzgründen zu stoppen. Zudem forderte er Ermittlungen der EU-Kommission.
hk/sti (afp)