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Flut und Seuchen

8. August 2007

Die Situation in den südasiatischen Hochwassergebieten wird immer prekärer. Milliardenschäden, Millionen Obdachlose, tausende Tote. Weil die Hilfe nicht vorankommt, steigt zudem die Gefahr von Krankheiten.

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Flut in Bangladesch: Familie im Wasser, Quelle: AP
Flutopfer in BangladeschBild: AP

Angesichts der Flutkatastrophe in Südasien hat das UN-Kinderhilfswerk UNICEF vor schweren Folgen für Millionen Kinder gewarnt. "Ganze Dörfer sind nur Tage von einer Gesundheitskrise entfernt", sagte der UNICEF-Gesundheitsdirektor in Indien, Marzio Babille, am Dienstag. Das nach den ungewöhnlich schweren Monsun-Regenfällen stehende Wasser sei eine "tödliche Brutstätte" für Krankheiten, die zu Epidemien werden könnten. Die Betroffenen müssten schnell mit Trinkwasser, Essen und Unterkunft versorgt werden.

Zwar gebe es während der Regenzeit in Südasien jedes Jahr Überschwemmungen, dieses Jahr seien die Monsun-Fluten aber "von alarmierendem Ausmaß und Intensität", warnte UNICEF. Viele Gemeinden und Dörfer könnten nur durch Hubschrauber oder durch Boote versorgt werden. "Tausende Häuser, Schulen, Krankenhäuser sind entweder beschädigt oder verloren."

50 Millionen Menschen betroffen

Nach Angaben des Innenministeriums in Neu Delhi vom Mittwoch (8.8.07) stieg die Zahl der Toten in Indien auf 1500. Der entstandene Sachschaden werde bislang auf umgerechnet fast drei Milliarden Euro geschätzt, berichtete die "Times of India" in ihrer Mittwochs-Ausgabe. Mehr als 14.000 Dörfer seien zerstört worden. Vielerorts ist das Ausmaß des Monsun-Hochwassers noch nicht abzusehen, weil es weiterhin regnet.

Außer in Indien kam es in Bangladesch, Nepal und zuvor auch in Pakistan zu Monsun-Überflutungen, die zu den schwersten in den vergangenen Jahren gehören. 50 Millionen Menschen sind betroffen. Viele Opfer klagen über ausbleibende Hilfen. Eine Großzahl von entlegenen Dörfern ist nur noch mit Booten oder per Luft zu erreichen. (kas)