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Ausländische Fachkräfte gesucht

28. Mai 2013

Vor dem Integrationsgipfel der Bundesregierung hat sich FDP-Chef Rösler nochmals für die doppelte Staatsbürgerschaft stark gemacht. Er ging damit auf Distanz zur Union, die nach wie vor dagegen ist.

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Ein Bosch-Mitarbeiter fertigt im Werk Stuttgart-Feuerbach Dieseleinspritzpumpen der neuesten Generation (Archivfoto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Unmittelbar vor dem sechsten Integrationsgipfel im Bundeskanzleramt hat Wirtschaftsminister Philipp Rösler eigene Akzente in der Zuwanderungsfrage gesetzt. Um den Fachkräftemangel in Deutschland abzubauen, will der FDP-Vorsitzende verstärkt qualifizierte Arbeitnehmer aus dem Ausland in die Bundesrepublik holen. "Die Sicherung von Fachkräften ist eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft", sagte der Minister "Spiegel Online". "Es wird allein nicht ausreichen, den Bedarf im Inland zu decken. Nach meiner festen Überzeugung brauchen wir auch mehr qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland."

CSU sollte Position überdenken

Beim Gipfel in Berlin, an dem neben Kanzlerin Angela Merkel mehrere Minister sowie Vertreter der Länder, Kommunen, Wirtschaft, Verbände, sowie der Einwanderer teilnehmen, geht es in diesem Jahr um die Eingliederung von Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt.

Rösler rief mit Blick auf das Treffen die CSU auf, ihre Bedenken gegen eine verstärkte Zuwanderung zurückzustellen. "Die CSU muss wissen: qualifizierte Zuwanderung nach Deutschland liegt im ureigenen Interesse auch der deutschen und auch bayerischen Unternehmen", sagte der FDP-Chef.

Auswandern nach Deutschland

Doppelte Staatsbürgerschaft

Rösler plädierte in dem Zusammenhang gegenüber "Spiegel Online" auch nochmals für die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft, wie sie vom Koalitionspartner CDU/CSU bislang abgelehnt wird.

Seit 2000 gilt in der Bundesrepublik das umstrittene Optionsmodell: Danach erhalten in Deutschland geborene Kinder von Ausländern mit unbefristetem Aufenthaltsstatus neben der Staatsangehörigkeit der Eltern auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Zwischen dem 18. und dem 23. Lebensjahr müssen sich die Betroffenen jedoch für eine der beiden Staatsbürgerschaften entscheiden.

Zugleich warb er für ein Punktesystem für Zuwanderer nach kanadischem Muster. Rösler wies darauf hin, dass etwas mehr als eine Million Menschen im vergangenen Jahr neu nach Deutschland gekommen seien. Den Zuzug will Rösler aber besser gesteuert wissen, da viele qualifizierte Fachkräfte immer noch einen Bogen um Deutschland machten. "An der gesteuerten Zuwanderung in Kanada sollten wir uns in Deutschland orientieren", meinte der Vizekanzler.

se/det (Spiegel Online, dpa)