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Ryanair entschädigt nun doch ordnungsgemäß

29. September 2017

Das Ultimatum der britischen Luftfahrtbehörde hat anscheinend gewirkt: Der irische Billigflieger Ryanair will Passagiere für massive Flugstreichungen jetzt nach geltendem Recht entschädigen.

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Menschen warten in einer Schlange vor dem Check-in-Schalter von Ryanair (Foto: Picture Alliance)
Check-in-Schalter am Flughafen London StanstedBild: picture-alliance/PA Wire/J. Stillwell

Nach Ansicht der britischen Zivilluftfahrtbehörde CAA hatte Ryanair die Passagiere, die von den Flugstreichungen der Billig-Airline betroffen sind, nicht ausreichend über ihre Rechte informiert. Die CAA hatte Konsequenzen angedroht, sollte Ryanair nicht bis Freitagabend Nachbesserungen vorlegen. Kurz vor Ablauf des Ultimatums sicherte die Airline zu, betroffenen Passagieren den Flugpreis zurückzahlen oder sie auf andere Flüge oder andere Verkehrsmittel umbuchen.

Alle betroffenen Ryanair-Kunden hätten eine E-Mail erhalten, hieß es in einer Mitteilung. Bis Sonntag will Ryanair mehr als 90 Prozent der Passagiere umgebucht oder ihren Flugpreis erstattet haben. Wer zusätzliche Kosten tragen müsse, bekomme sie auf Vorlage von Belegen erstattet.

Luftfahrtbehörde prüft Angebot

"Es scheint, dass Ryanair kapituliert hat", erklärte die CAA in London. Sie werde die neuen Vorschläge des Unternehmens nun genau prüfen und "die Lage überwachen, damit die Passagiere bekommen, worauf sie in Wirklichkeit ein Recht haben".

Als Vorstufe zu einem juristischen Verfahren hatte die Behörde am Mittwoch ein Verfahren gegen die Fluggesellschaft eingeleitet, weil diese ihre Kunden "in die Irre geführt" habe, indem sie ihnen unzutreffende Auskünfte über ihre Fluggastrechte erteilt habe.

Die Airline war heftig in die Kritik geraten, nachdem sie überraschend in zwei Schüben mehrere Tausend Flüge für die kommenden Monate gestrichen hatte. Vor zwei Wochen hatte Ryanair bekanntgegeben, dass bis Ende Oktober bis zu 2100 Flüge ausfallen. Am Mittwoch hieß es, bis März werde es rund 18.000 weitere Flugausfälle geben. Allein von diesen jüngsten Streichungen sind mehr als 400.000 Passagiere betroffen.

Als Grund hatte die Fluggesellschaft Fehler bei der Erstellung von Dienstplänen angegeben. Urlaubsansprüche seien nicht ausreichend beachtet worden. Marketing-Chef Kenny Jacobs entschuldigte sich in der Mitteilung "für die Störung und Unannehmlichkeiten, die unser Dienstplan-Fehler einigen unserer Kunden beschert hat". Ryanair wies wiederholt Berichte zurück, wonach das Unternehmen mit Pilotenmangel kämpft.

ust/jj (dpa, afp, ap)