Rußland weigert sich, das Massaker in Ka'tün als Völkermord anzuerkennen - man fürchtet wohl auch, die Angehörigen der Opfer könnten Moskau dann mit Entschädigungsklagen überziehen. Und viele russische Historiker nutzen eine makaber anmutende Argumentation: danach sei es bei dem Verbrechen nicht darum gegangen, die polnische Elite auszulöschen, immerhin habe Stalin auch Millionen sowjetischer Bürger umbringen lassen. Dass Ministerpräsident Putin seinen polnischen Kollegen nach Ka'tün eingeladen hat, halten viele Russen aber für richtig: für einen Schritt in Richtung Versöhnung.